In der Reihe „Stummfilm und Ton“ im Lederpalast des Ledermuseums in Offenbach wird nach „Nosferatu“ und „Faust“ in den vergangenen Jahren diesmal Hitchcocks „Der Mieter“ aufgeführt – mit Livemusik von b.deutung.
Detlef Kinsler /
Aller guten Dinge sind drei. Am Samstag 21. November um 20 Uhr kehrt Tobias Unterberg alias b.deutung (Piano, Cello, Elektronik), der unter anderem mit The Inchtabokatables, Deine Lakaien und New Model Army tourte, in den Lederpalast des Ledermuseums in Offenbach zurück. Zusammen mit Schlagzeuger Richard Pappik, der diesmal nicht dabei sein kann, weil er mit seiner Band Element of Crime am Arbeiten ist, interpretierte er in den vergangenen Jahren „Nosferatu“ und „Faust“ mit Livemusik neu und faszinierend.
Diesmal steht mit „Der Mieter“ (The Lodger“) von Alfred Hitchcock ein Meisterwerk der englischen Stummfilmkunst von 1927 auf dem Programm, damals gefeiert als „bester englischer Film seiner Zeit“. Hitchcock selbst meinte später, es wäre sein „erster wirklicher Hitchcock“ gewesen. Nicht zu übersehen sind die Einflüsse der Erzählweise des expressionistischen deutschen Stummfilms der 20er Jahre, also eben auch und gerade der Bildsprache von Murnau, derer Hitchcock sich immer wieder bedient. Was also lag näher, als sich nach zwei vertonten Murnau-Meisterwerken nun diesem spannenden Thriller zu widmen. Auch dieses Mal kann sich das Publikum auf ein komplett neu durchkomponiertes Werk freuen. Präparierter Flügel, Cello und live erzeugte Loops und Sounds sind natürlich wieder fester Bestandteil und der Rahmen des Klangkosmosses.. „Film reagiert auf Musik, Musik auf Film, das Publikum auf beides und die Musik dann wieder aufs Publikum, moderne und klassische musikalische Assoziationen gehen Hand in Hand, Zitate der Musikgeschichte und eigene Kompositionen ergeben zusammen ein neues Ganzes“, verspricht b.deutung. Nur wer den Film wirklich ernst nimmt, findet in ihm auch Humor.
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