Commerzbank-Tower, 35. Etage. Der Chef, Klaus-Peter Müller gibt eine Runde aus. Es gibt Sekt, O-Saft, Wasser und Laugengebäck. Der Anlass: Die Commerzbank stellt auf Ökostrom um. Ab dem 1.1.2008 produziert der Main die nötige Energie für den Millionen-Umschlagplatz. Jetzt ist das Hochhaus also durch und durch öko, wie es aussieht. Klaus-Peter stößt mit seinem Kumpel von der Mainova, Constantin Alsheimer, auf die Umstellung an und lobt die energieeffiziente Architektur und die neun integrierten Gärten, die für das gute Klima in der Finanz-Hochburg sorgen: Mediterran, asiatisch, nordamerikanisch. Zum Beweis hält Klaus-Peter die dort gewachsenen, noch unreifen, Zitronen in die Kamera. Wirklich beeindruckend. Sein bester Satz kommt zum Schluss: "Die gelbe Kathedrale des Geldes bekommt einen grünen Touch." Dass dieser Tempel des Mammons nach wie vor in Unmengen Energie verheizt, steht nicht zur Debatte. Nachdem alles gesagt ist, was man zu sagen hatte, stellen die Herrschaften ihre halbleeren Sektgläser ab, Klaus-Peter legt seine unreife Zitrone dazu, die Urkunde vom TÜV, die den Ökostrom aus dem Main belegt, liegt daneben. Ich mache ein Foto: Ein Stillleben in gelb und grün, das mehr sagt, als bisher gesagt und nicht gesagt wurde...