Die Reporterin Anja Niedringhaus hat ein beeindruckendes Werk hinterlassen. Teile davon sind im MMK zu sehen. Die Fotografin Barbara Klemm und andere Experten sprechen nun bei den MMK Talks über die Journalistin.
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Zunächst mag es ja verwundern, dass die Fotografien von Anja Niedringhaus in einem Museum hängen. Man hat sie gesehen, großformatig in den Zeitungen, den Magazinen und den Nachrichten-Websites dieser Welt, denn sie war vor allem eins: eine Fotojournalistin, die zwei Jahrzehnte lang von den Krisenherden dieser Welt berichtete, zunächst von Frankfurt aus für die European Pressphoto Agency (EPA), von 2002 an für die AP in Genf. Sie war in Bosnien, in Afghanistan, dem Irak und sowieso überall dort, wo Krieg und Leid die Menschen zerrütten. Die Aufnahmen, die sie von dort mitbrachte, sind oft weit entfernt von jenem voyeuristischem Blick, wie man ihn sonst in der Kriegsfotografie oft sieht. Es sind auch Szenen darunter, die den Alltag der Soldaten, der Bevölkerung charakterisieren – und nicht selten erzählt eine einzige Fotografie ganze Geschichten. Und spätestens hier ist klar, warum im Museum für Moderne Kunst eine ganze Serie von Anja Niedringhaus in kleinen Rahmen an den Wänden hängt.
Was dieses Werk, der vor einem Jahr in Afghanistan ermordeten Journalistin ausmacht, darüber wird am Mittwochabend bei den MMK Talks in der Dependance des Museums im Taunusturm gesprochen - auf dem Podium sind Fotoreporterin Barbara Klemm, die Kuratorin der Art Collection Deutsche Börse, Anne-Marie Beckmann, und die Journalistin und Medienwissenschaftlerin Barbara Basting
>> MMK Talks 29. April, 20 Uhr, MMK2 im TaunusTurm, Eintritt frei