Planet Magnon in Bad Homburg

Leif Randt liest im Museum Sinclair-Haus

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Leif Randts Roman Planet Magnon entführt uns in ein von Computern regiertes Sonnensystem, in dem ein endzeitlicher Frieden herrscht. Welche Kulisse könnte da passender sein als die Kunstausstellung Himmelwärts.

red /

Einer weise Computervernunft regiert jene sechs Planeten und zwei Monde, die Schauplatz des Roman Planet Magnon sind. Auf Grundlage von perfekter Statistik und totalem Wohlstand werden die fairsten Entscheidungen für die Bewohner getroffen. Zwischen Metropolenplanet Blossom und Müllplanet Toadstool ist längst die neue Zeit angebrochen, eine postdemokratische Ära des Friedens und der Selbstkontrolle. Menschen haben sich zu Kollektiven zusammengeschlossen, zu ästhetischen Gemeinschaften, die um die besten Lebensstile konkurrieren.

Marten Eliot und Emma Glendale, die beiden jungen Spitzenfellows des Dolfin-Kollektivs, verlassen ihren heimischen Campus und reisen von Planet zu Planet, um neue Mitglieder anzuwerben. Doch das Sonnensystem wird erschüttert, als das aggressive Kollektiv der gebrochenen Herzen von sich reden macht, von dem man annimmt, es bestehe aus emotionalen Verlierern. Minzefarbene Giftwolken steigen von Marktplätzen und Sommercamps auf, tatsächliche Gewalt droht in die Planetengemeinschaft zurückzukehren. Auf ihren Reisen rücken Marten und Emma die gebrochenen Herzen gefährlich nahe. Können die beiden den Umsturz verhindern?

In seinem Roman schickt Leif Randt seine Protagonisten in eine bizarr utopische Welt, in einen Kosmos der Saurier und Raumschiffe, der an neue Popmythen ebenso erinnert wie an Klassiker des Hollywoodkinos. Ihm gelingt die Vereinigung von poetischer Eleganz, literarischem Wagemut und packendem Genre.

Das Buch ist also durchaus passend zur aktuellen Ausstellung des Sinclair-Hauses in Bad Homburg. Dort zeigt das Museum zeitgenössische Werke, die sich den Raum über den Wolken auf unterschiedlichste Art und Weise erschließen. Der ganze thematische Kosmos zwischen Erde und Unendlichkeit, zwischen Gravitation und Schwerelosigkeit ist in Gemälden und Zeichnungen sowie in Fotografien, bewegten Rauminstallationen und Videoarbeiten zu sehen.

Der Autor, geboren 1983 in Frankfurt am Main, gehört seit seinem viel beachteten Roman »Schimmernder Dunst über CobyCounty« zu den stilbildenden Autoren der jüngeren Generation. Seine Prosa wurde mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Nicolas-Born-Debütpreis, dem Ernst-Willner-Preis und mit dem Düsseldorfer Literaturpreis.

>> Planet Magnon mit Leif Randt
18.11., 19 Uhr, Eintritt: 9 Euro, Infos und Voranmeldung: info@altana-kulturstiftung.de, Museum Sinclair-Haus,
Löwengasse 15, 61348 Bad Homburg v. d. Höhe


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