Die Piraten sitzen nicht nur vor dem Computer, sondern auch gerne im Park des Weltkulturen Museums. Deshalb sagt Stadtverordneter Martin Kliehm: Exponate ins Netz statt in einen teuren Erweiterungsbau.
Jasmin Takim /
Open Data, das bedeutet mehr Transparenz für den Bürger und Steuerzahler. Auch in Sachen Kultur: Stadtverordneter Martin Kliehm von der Piratenpartei fordert, Teile von Museumssammlungen digital im Internet für die Bürger zugänglich zu machen – speziell die Sammlung des Weltkulturen Museums. Gemeinsam mit seiner Mini-Fraktion, den Bunten, hat Kliehm einen Magistratsantrag eingereicht. Der umfasst folgende Forderungen: Bäume und Museumspark erhalten und weiter nach alternativen Standorten suchen. Zudem sollen sich die Bürger nach Vision der Piraten Teile der 67.000 Objekte starken Sammlung auch im Internet anschauen können. Der Antrag wurde von der Römer-Koalition in allen Punkten abgelehnt – auch die Veröffentlichung von Bildern im Netz. Zu undifferenziert, so die Begründung. „Politiker muss man an solche Themen wie Open Data ganz langsam heranführen“, sagt Kliehm. Die meisten Museen könnten nur einen Bruchteil ihrer Sammlungen ausstellen. „Bilddatenbanken im Netz würden also total Sinn machen“, sagt Kliehm. Doch egal, ob es um Verwaltungsdaten oder Kunstobjekte ginge: Zu sehr herrsche in der Stadtverwaltung noch die Meinung „Das sind unsere Daten“ vor. „Dabei gehören die allen Bürgern und Steuerzahlern. Die Stadt verwaltet die Daten nur.“
Transparenz und Freiräume sind die Schlagwörter, mit denen die Piraten bei der diesjährigen Kommunalwahl punkten konnten. Doch die Partei der „Computernerds“ denkt dabei nicht nur an digitale Welten. „Diese Werte übertragen wir auch ins reale Leben“, sagt Kliehm, von Beruf Programmierer. „Freiräume wollen wir nicht nur im Internet haben, wir wollen auch weiterhin in diesem einzigartigen Museumspark auf der Wiese unter uralten Bäumen sitzen und Freunde treffen können.“