Keines der Hallenkonzerte auf Naxos seit der Premiere an Pfingsten war wie das andere. Genau das schätzt das Publikum an der Reihe im Industrieambiente des Theaters Willy Praml. Das Motto aktuell: Alpenländische Volksmusik & Avantgardistischer Free Jazz.
Detlef Kinsler /
Bereits zum vierten Mal findet am Sonntag, 19. August um 20 Uhr das monatliche NAXOS Hallenkonzert statt. Im pittoresken Industrieambiente das Theater Willy Praml trifft diesmal noch stärker als die Male davor vermeintlich Unvereinbares aufeinander. Eine solche Wahrnehmung setzt voraus, dass man die alpenländische Musik als heimatliche Folklore und – das Wortspiel sei verziehen – „volksdümmlich“ einsortiert. „Beim kommenden Konzert wird alpenländische Volksmusik als eine Form von Weltmusik vorgestellt“, betont dann auch Oliver Leicht, der die Hallenkonzerte zusammen mit Leonhard Dering konzipierte und kuratiert. „Hier präsentieren hervorragende Musiker Folklore fernab weichgezeichneter, deutscher Fernsehkultur – kontrastiert durch die frei improvisierten Soundscapes im zweiten Konzertteil.“ Beim NAXOS Hallenkonzert treffen diesmal auch Ensembles aus Österreich und Dänemark aufeinander. Dabei stehen die Salzburger Anton Mooslechner jr. (Klarinette, Harmonika) Lukas Metzenbauer (Harmonika) und Michael Gauger (Posaune) für die Volksmusik und die Kopenhagener EHM mit Erik Kimestad (Trompete), Henrik Olsson (Gitarre) und Marcela Lucatelli (Stimme) für die Avantgarde. Versprochen werden frei improvisierte chaotische Soundscapes und brutale Klang-Kollisionen, die den Musikern unmenschlich erweiterte Instrumental- bzw. Vokaltechniken abverlangen, sowohl gruselig wie atemberaubend, doch stets von einer verschroben-sinnlichen Qualität – und alpenländisches Spielgut versiertester Musikanten, Märsche, Polkas, Ländler, tradierte Volksweisen, originell, spontan und schmissig gespielt.