Am Osthafen wurde letzte Woche das Bild des toten Flüchtlingsjungen gesprüht, das um die Welt ging. Die Reaktionen im Netz waren teilweise heftig. Nun wurde es beschmiert. Die Künstler sind wenig verwundert.
Tamara Marszalkowski /
Oguz Sen klingt erschöpft. Er ist einer der beiden Sprayer, der in der vergangenen Woche das riesige Bild des toten Flüchtlingsjungen gesprüht hat. Fast 20 Meter lang, befindet es sich direkt am Main auf einer städtischen Wand, gegenüber der EZB.
Nun ist er erschöpft, weil er und sein Kollege Justus Becker einen Shitstorm hinter sich haben. "Das war ein bisschen anstrengend", so Sen. Es sei schrecklich wie die Menschen im Netz darauf reagiert hätten. "Dabei geht es gar nicht um uns", so Sen. Nun wurde das Bild mit Farbe besprüht. "Das wundert mich bei den Reaktionen aus dem Netz gar nicht", so Sen. Er fände es nur traurig, dass sich die Menschen persönlich davon angegriffen fühlten. Die Beiden hätten schon vorher damit gerechnet, dass das Bild übermalt werden könnte. Sollte das jedoch passieren, müssten sie wieder tätig werden. "Ich würde es immer wieder machen", so Sen.