Music Discovery Project

Wagner on the rocks

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Am Freitag trifft das hr-Sinfonierorchester auf den Schweizer Vokalisten Martin O. und das A cappella-Trio Ganz Schön Feist. Beim Music Discovery Project wird diesmal Richard Wagner bearbeitet

Detlef Kinsler /

Seit 2007 gibt es das Music Discovery Project, der gelungene Versuch des hr-Sinfonieorchesters, einem jungen Publikum die alten Meister näher zu bringen. Dvořák, Beethoven, Holst, Stravinsky und Mahler standen schon auf dem Programm, DJs und Musiker wie Tom Wax, Mousse T., Paul van Dyk, Martin Grubinger, Blumentopf und 2raumwohnung waren die illustren Gäste für grenzüberschreitende Musikerlebnisse. Im Februar prallen wieder Welten aufeinander. Unter dem Motto „Feiste Götter – wahre Helden“ wird Richard Wagner vom geweihten Grünen Hügel in Bayreuth in die Niederungen Frankfurter Industrieästhetik nach Höchst geholt, um dort vom Schweizer Sänger Martin O. und dem A-cappella-Trio Ganz Schön Feist eine neue Interpretation zu erfahren. Wenn schon, denn schon ist „Der Ring des Nibelungen“ das Ausgangsmaterial für den Abend. Eine reizvolle Aufgabe für Manfred Honetschläger, Posaunist bei der hr-Bigband und ein gefragter Arrangeur.

„Wagners Musik ist unglaublich“, schwärmt Honetschläger. „Wenn ich in die Partituren gucke, was er damals schon für Ideen gehabt hat, was er rhythmisch und harmonisch entwickelt hat, dann ist das schon spektakulär.“ Dieses komplexe Gesamtkunstwerk gilt es nun in Auszügen wie dem „Rheingold-Vorspiel“ oder dem „Götterdämmerung-Finale“ in Bezug zu setzen zur eher simplen A-cappella-Kunst von Ganz schön Feist und „etwas dazu zu fühlen“ beim Editieren. „Sehr dunkel, tief und bombastisch“, empfindet Honetschläger Wagner, gespielt von einem 125 Mann-Orchester, „wird das schon brezeln“. Diese Schwere gilt es aufzubrechen. Martin O. tut das mit Raps, Sampling und Beatboxing. „Das ist komisch und virtuos“, verspricht der Musiker. „Und Ganz schön Feist fungieren als Erzähler der Geschichte des Ring, bringen ihre Songs ein und setzen die in Bezug dazu – kurz und knapp und flapsig.“ „Gammelfleischparty“ und „Walkürenritt“ – ob Wagnerianer damit leben können?

>> Music Discovery Project, Ffm, Jahrhunderthalle, 10.2., 20 Uhr

Das MDP 2012 im Radio, TV und Web:
Internet: Livestream am Freitag, 10. Februar 2012 ab 20.00 Uhr und Video On Demand ab Samstag vormittag auf www.hr-online.de.
hr-Fernsehen: Sonntag, 12. Februar 2012, 7.45 Uhr
hr2-kultur: Freitag, 9. März 2012, 20.05 Uhr


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