Die ersten Zollbeamten kommen gegen 8 Uhr an Bord und untersuchen uns noch genauer als die Beamten in Ägypten. Es dauert zwei Stunden bis wir endlich von Bord gehen können und auch dann müssen wir noch warten und Formulare ausfüllen. Unsere Carnets müssen ausgefüllt und abgestempelt und dutzende Papiere erstellt werden. Ein alter Mann, der seit zig Jahren die Autoformalitäten für Ausländer macht und behauptet, beim Zoll zu arbeiten, hilft uns. Ich buchstabiere ihm die Namen, Fahrgestellnummern, Kennzeichen, Baujahre, Motornummern, Nationalitäten sowie die Passnummern. Das mache ich mehrmals, weil er sich verschreibt oder den falschen Zettel hat. Peinlichst genau achte ich darauf, dass uns kein Papier verloren geht. Am Ende bezahlen wir 55 USD und dürfen 500 Meter weiterfahren, wo noch mal alles gecheckt wird. Danach fahren wir durch eine Absperrung und sind im Sudan, ohne Führer und heil angekommen.
Wadi Halfa ist nicht weit und Fritz, der mit den anderen auf der Personenfähre gefahren ist und schon dort war, kommt vorbei, um nach uns zu schauen. Er hat schon mal die Passfotos mitgenommen und uns die Formulare zur Einreise bringen lassen. Aber in Wadi Halfa schließt gerade das immigration office. Wir sind genervt vom Warten und wollen nur noch Geld wechseln und diesen staubigen, dreckigen Ort verlassen. Auf einer Sandpiste fahren wir in Richtung Karima.
In Ausgabe 01/07 des Journal Frankfurt berichteten wir über die 26-jährige Damaris Haensel. Damals war die angehende Haupt- und Realschullehrerin noch mitten in den Vorbereitungen für ihre ungewöhnliche Reise, die sie im Geländewagen bis nach Tansania führt. Dort will sie für “Streetkids International