Schweden gilt schon seit längerem als heißestes Export-Land für Indie- und Rockmusik. England mischt zwar auch noch kräftig mit, aber immerhin kommen die Schweden zu ihren Konzerten und sagen sie nicht ständig ab. Oder das Musikmanagement ist einfach besser. Ein Vertreter der dieser schwedischen Vorzeigebands ist Mando Diao, die gestern in der ausverkauften Stadthalle Offenbach sich mächtig ins Zeug legten.
Nach abenteuerlichem Hinkommen zur Stadthalle mit den öffentlichen Verkehrsmitteln waren die Schlangen vor der Halle schon drinnen und tummelten sich im Vorraum oder im Saal um sich die Vorgruppe anzuhören. Die spielten allerdings nicht mehr, als ich die gefüllte Halle betrat. Die Tribüne in der Stadthalle war ebenfalls dicht besetzt, einige Eltern, die ihre Kinder zu dem Spaß begleiteten lümmelten sich in den Sitzen und auch so herrschte eine entspannte Atmosphäre im Raum. Kurz nach 21 Uhr betraten die Herren von Mando Diao die Bühne unter lautem Kreischen von anwesenden Damen, die sich wohl in den ein oder anderen Musiker verguckt haben müssen. Und die Schweden legten auch sofort los. Und wie. Schöner satter Bass, ein ordentlich schepperndes Schlagzeug, kreischende Gitarren. Nur der Gesang war zunächst etwas leise und schwach, wurde aber im Nu alles geregelt. Das Publikum sprang, wedelte mit den Armen, sang mit. Nur die Tribüne blieb mächtig ruhig. Einige „jungen“ Leute die in den Gängen zwischen den Sitzreihen standen, tanzten zwar, doch das „Sitzvolk“ bewegte sich kaum. Egal. Die blöden „Scheiß Tribünen“-Rufe, die man von anderen Konzerten her kennt sind eh albern. Nach 1 Stunde und 20 Minuten verabschiedete sich die Band von der Bühne, kam allerdings nach relative kurzer Pause wieder zurück. Erfreulich, dieses Rumalbern bis zur Zugabe nervt manchmal extrem. Beim aktuellen Superhit der Schweden „Dance with somebody“ tanzten dann wirklich auch alle … alle? Fast! Die Tribüne mal wieder ....
Die Überschrift ergab sich aus einem Gespräch dreier jungen mit einer älteren Damen, die mehr als einmal den Bandnamen nicht verstand. Und schon saß man wieder in Richtung Frankfurt. Der Weg nach Offenbach hatte sich zumindest für dieses Mal gelohnt. Wer nicht dabei war, hat am 19.10. erneut die Gelegenheit die Jungs live in der Jahrhunderthalle zu erleben. Wie die Erfahrung zeigt, heißt es auch hier, schnell sein mit dem Kartenkauf.