Lichter Filmfest

Zum Lachen ins Kino

Favorisieren Teilen Teilen

80 Filme werden bis zum Sonntag beim diesjährigen Lichter Filmfest gezeigt. Im Mittelpunkt steht dieses Mal die Komödie. Gezeigt werden lokale, nationale sowie internationale Filme aus 15 Ländern.

Lukas Gedziorowski /

Ein leerstehendes Bürogebäude an der Mainzer Landstraße, 13 Geschosse, 50 Meter hoch. Einst hatten hier Banken ihren Sitz, seit 2007 steht es leer. Doch in den vergangenen Jahren machte sich das „VAU“ nützlich – als Filmkulisse. Nicht nur der Trashfilm „Iron Sky“ wurde hier gedreht, auch Marc Bauders erschütternde Banker-Doku „Master of the Universe“. Vor seiner anstehenden Rundumsanierung wird es in dieser Woche erneut dem Film dienen: Als Festivalzentrum des Lichter Filmfests.

Vom 25. bis 30. März findet es in Frankfurt und der Rhein-Main-Region zum siebten Mal statt. Gezeigt werden 80 Filme aus 15 Ländern in zehn Kinos. Eröffnet wird das Festival mit einem oscar-nominierten Film: „Of Horses and Men“ ist der diesjährige Beitrag Islands zu den Academy Awards, eine Komödie über Liebe und Pferde. Der Film läuft im Wettbewerb mit Weltpremieren wie „Praunheim Memories“, Rosa von Praunheims Dokumentarfilm über seine Heimat, sowie Lost Coast, einer US-amerikanischen Dokumentaion über die Kaliforniens Küste. Auch Bauders preisgekrönter „Master of the Universe“, der bereits im vergangenen Jahr in den Kinos gelaufen ist, wird im Wettbewerb zu sehen sein.

Der Schwerpunkt liegt in diesem Jahr auf dem Humor. Elf Filme zeigen einen Querschnitt durch die Komödie auf der ganzen Welt: Zum Beispiel „La Fille de 14 Juillet“ aus Frankreich, „Key of Life“ aus Japan, „All About My Wife“ aus Südkorea, „Vulgaria“ aus China und „Death of a Man in the Balkans“ aus Serbien, der auch schon auf dem goEast-Festival im vergangenen Jahr das Publikum in Verzücken versetzte. In einem Begleitprogramm gehen Filmemacher, Satiriker, Soziologen und Philosophen der Frage nach, was Komik ist und warum wir etwas witzig finden. Am Dienstag macht der Frankfurter Theaterwissenschaftler Nikolaus Müller-Schöll den Anfang. In seinem Vortrag traktiert er Roberto Benignis „Das Leben ist schön“ mit Walter Benjamin und Theodor W. Adorno. Am Donnerstag werden Satiriker und Zeichner wie Martin Sonneborn, Bernd Eilert, Pit Knorr, Ernst Kahl und Ralf König ihre liebsten komischen Filmszenen vorstellen und diskutieren. Am Freitag wird es in einem Werkstattgespräch um „German Ernst“ gehen, „Pein und Peinlichkeit der Filmkomödie in Deutschland“.

Außer Konkurrenz sind sind auch einige lokale Produktionen zu sehen. Weltpremiere feiern „Heinrich Heine“, eine in Frankfurt gedrehte Doku über eine Performance des Theaters Willi Praml, sowie „The Scrapbox“, eine Doku von Studenten der Hochschule für Gestaltung Offenbach. Aus anderen Winkeln des Landes kommen „Familienfieber“ von Nico Sommer, „Willkommen bei Habib“ von Michael Baumann und „Grenzgang“, der im mittelhessischen Biedenkopf spielt. Doch auch internationale Filme werden gezeigt, wie der spanische „Tonnerre“ oder „The Immigrant“ von James Gray („Helden der Nacht“), in dem auch Stars wie Joaquin Phoenix und Marion Cotillard mitspielen.

Darüber hinaus wird ein umfangreiches Kurzfilmprogramm geboten, in dem ebenfalls Produktionen aus dem Rhein-Main-Gebiet gezeigt werden. 24 Kurzfilme treten im Wettbewerb gegeneinander an. Am Dienstagabend wird zudem der Lichter Art Award verliehen. In den darauffolgenden Tagen wird man sich bis Sonntag im Festivalzentrum VAU die Ausstellung zu den Kandidaten ansehen können. Ebenda wird es auch eine temporäre Bar mit Restaurant die Besucher verköstigen. An fünf Abenden laden die Veranstalter zu großen Tanzvergnügen bei Musik zwischen Elektropop und Rockabilly ein. Und schließlich ist auch das VAU-Gebäude selbst einen Besuch wert.


Anzeige
Anzeige

Mehr Kultur-News

Anzeige
Anzeige
Anzeige

Kalender

Anzeige