Der Wiener Künstler Willi Dorner hat ein ungewöhnliches Projekt geschaffen. Er machte Kinder zu Skulpturen. Sie sollen auf Orte im Bahnhofsviertel aufmerksam machen, die von Kindern geliebt oder gemieden werden.
Lea Starziczny /
Viele Menschen denken bei Kunst an Gemälde oder Skulpturen. Am 12. November eröffnet im Bahnhofviertel eine Ausstellung, die völlig anders ist. Denn hier werden Mädchen und Jungen zu menschlichen Skulpturen in der Stadtlandschaft. Sie rücken damit besondere Stellen im Bahnhofsviertel ins Blickfeld: Kinderorte. Solche, die sie besonders mögen und solche, die sie meiden. Es sind Spielorte am Main, Eingänge zu Geschäften oder gefährliche Straßenkreuzungen. Die Ausstellung trägt den Namen „Kids in Urban Spaces“ und zeigt eine Reihe Bilder dieser Kinder-Skulpturen, die Fotografin Salome Roessler eingefangen hat.
Es ist ein weiteres Projekt des Wiener Künstlers Willi Dorner. Seine vorherige Arbeit „Bodies in Urban Spaces“ wurde international gefeiert. Der Grund für die außergewöhnliche Ausstellung ergibt sich daraus, dass viele Eltern und Erwachsene das Bahnhofviertel nicht als kinderfreundlichen Stadtteil ansehen. Die Kinder, etwa 170 Schulkinder wohnen dort, sehen das ganz anderes. Sie leben gerne im Viertel. Das belegte das IDEA-Forschungsprojekts „Urbane Lernräume“. Für die Studie haben Wissenschaftler von 2011 bis 2014 Kinder aus dem Bahnhofsviertel begleitet und untersucht, wie sie ihren Alltag in diesem urbanen Stadtteil gestalten.
Die Ausstellung findet im Stadtteilbüro des Bahnhofsviertels statt. Die Eröffnung ist am 12. November um 15.30 Uhr, um 18 Uhr hält Sabine Andresen von der Uni Frankfurt einen Vortrag. Die Ausstellung läuft bis zum 8. Januar.
>> Ausstellung „Kids in Urban Spaces“ im Stadtteilbüro Bahnhofsviertel, Gutleutstraße 16a. am 12. November um 15.30 Uhr