Kirschen für die Welt

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Gary Vanisian /

Cherie
Sage noch einer, in der heutigen Konsumgesellschaft würden keine Traditionen gepflegt. Den Gegenbeweis lieferte heute jedenfalls Mon Chéri. Auf dem Rossmarkt wurden von drei freundlich lächelnden Nikoläusinnen die mit Piemont-Kirschen gefüllten Süßigkeiten und Kirschzweige ausgeteilt. Zwei sakrale Gründe hat die Aktion: Mon Chéri feiert in diesem Jahr 50. Jubiläum und der 4. Dezember ist der Tag der Heiligen Barbara.


Die gute Barbara war der Legende nach in einem Turm eingesperrt. Doch es hatte sich ein Kirschzweig sich in ihrem Kleid verfangen. Sie pflegte ihn und er begann zu blühen und erfüllte sie mit Hoffnung. Seitdem werden jährlich am Barbaratag knospende Kirschzweige in eine Vase gestellt – blühen sie noch zu Weihnachten, verheißen sie für das nächste Jahr besonders viel Glück. Vor allem Liebesglück, wie auf den Kärtchen steht, die an den Kirschzweigen befestigt waren. Glück in der Liebe, Pech im Spiel? Wenn nächstes Jahr wieder einmal 43 Millionen im Jackpot sein sollten, eine zweifelhafte Ehre.

Die Passanten interessierten sich allerdings mehr für die auf Silbertabletts angebotenen Mon Chéris als die Kirschzweige. Auch ein Beleg dafür, dass der Barbaratag durchaus noch der Werbung bedarf, ist die Frage eines Passanten an eine der Nikoläusinnen: „Sind Sie die Barbara?“ „Nein, die Barbara ist ja schon lange tot.“ Gut, dass Mon Chéri sich endlich der vernachlässigten Heiligen angenommen hat.

Und einen Kirschzweig haben auch wir in unsere Redaktion gestellt. Mal sehen, was das nächste Jahr so bringt...


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