Ich glaub’, ich steh’ im Wald!

Favorisieren Teilen Teilen

Kim Horbach /

sagen

Feuchter Rindenmulch knatscht unter den Füßen, frischer Wind pfeift um die Nase, Flugzeuge donnern im Landeanflug dicht über die Baumwipfel hinweg. In dieser Kulisse, auf dem Forsterlebnispfad am StadtWaldHaus, wurde heute das Bildungsprogramm für Kinder und Jugendliche „Entdecken, Forschen und Lernen im Frankfurter Grüngürtel“ 2009 vorgestellt.

Erprobt wird das Ganze auch gleich praktisch. Die Schüler und Schülerinnen der Klasse 4a von der Sachsenhäuser Mühlbergschule sind die Ersten, die das Angebot „Holz ist nicht gleich Holz“ aus dem neuen Jahresprogramm eifrig testen. „Wir lernen was über Bäume“, erklären die Jungs. Die zehnjährige Charlotte ergänzt: „Wir haben zum Beispiel erfahren, warum und welches Holz gut brennt. Dann sollten wir Bäume mit verbundenen Augen erfühlen und sie später durch Tasten wiedererkennen. Außerdem haben wir gelernt, wie man das Alter eines Baumes herausfinden kann“. Und der Baum, von dem sie da gerade ein Stück in der Hand hält, wie alt ist der? „58!“. Sofia, 11, ist damit nicht einverstanden: „Ich komme auf 26!“.
Das ist Gesprächsstoff ganz nach dem Geschmack von Bildungsdezernentin und Bürgermeisterin Jutta Ebeling (DIE GRÜNEN). Bei ihrer Rede weist sie auf die Wichtigkeit der Umweltbildung hin: „Die Kinder sollen schöne Stunden des Entdeckens und Forschens erleben“, sagt sie in ein Mikrofon, um den Lärm der immer wieder über den Wald hinwegdonnernden Flugzeuge zu übertönen, „denn nur wer die Natur des Grüngürtels kennt, will und kann sie auch schützen“.

ebeling-und-kopfe

Das brandaktuelle Schwerpunktthema des städtischen Bildungsprogramms heißt in diesem Jahr „Energie“. Und dazu wissen die Viertklässler bereits eine ganze Menge zu sagen. Auf die Frage der Bürgermeisterin, was denn Energie eigentlich sei, antwortet ein Junge pfiffig: „Gespeicherte Arbeit“. Da können die Erwachsenen nur staunen. Schädlich für die Umwelt, auch hier sind sich die Schüler einig, sei beispielweise der Ausstoß von CO². Jutta Ebeling zeigt sich begeistert über das Wissen der 4a: „Je früher Kinder und Jugendliche Einblick in wichtige Umweltbelange und –zusammenhänge erhalten, desto eher werden sie sich später für naturwissenschaftliche Themen interessieren und engagieren. Das brauchen wir!“

Das Lern-Projekt im GrünGürtel startete im Jahr 2003 mit elf Angeboten und konnte über die Jahre auf inzwischen über sechzig Angebote und zehn Fortbildungsveranstaltungen erweitert werden. Für seinen innovativen Ansatz wurde das Programm bereits zweimal als offizieller Beitrag der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ ausgezeichnet. Richtig findet das auch die Klasse 4a: „Das Entdecken und Forschen in der Natur gefällt uns gut und das Lernen macht so gleich viel mehr Spaß!“. Und was halten die Schülerinnen und die Schüler vom eigenen Wahrzeichen des Frankfurter Grüngürtels, dem extra gestalteten Grüngürteltier? Die zehnjährige Israa rümpft die Nase: „Ach, das Grüngürteltier kannte ich doch aber vorher schon längst“. Auf die Nachfrage, wo sie das denn schon mal gesehen habe, antwortet sie selbstbewusst, indem sie in Richtung StadtWaldHaus deutet: „Na, da vorne. Das sieht so aus wie ein grünes Schwein!“.


Anzeige
Anzeige

Mehr Kultur-News

Anzeige
Anzeige

Ausgeh-Tipps

 
Anzeige
Anzeige

Kalender

Anzeige