Oberursel hat sich schick gemacht, und nun ist es endlich soweit: Ab Freitag strömen die Massen ins Taunusstädtchen, um das Fest der Hessen zu feiern. Und das entpuppt sich als wahre Wundertüte.
Jasmin Takim /
Immerhin: Das Riesenrad steht. Und auch die Hessentags-Arena nimmt Form an. Ist auch höchste Zeit, denn schon heute Abend toben sie auf dem Bommersheimer Acker, die zehntausende Fans der Deutschrocker von Juli und Wir sind Helden. Mit der YouFM-Night startet der Konzertreigen in der Open-Air-Arena, wo sich in den kommenden zehn Tagen internationale Stars wie Linkin Park oder Brian Adams die Ehre geben. Wer’s eher ruhiger angehen will, sollte schon früher vorbeikommen: Von zehn Uhr an startet der Hessentag mit unzähligen Veranstaltungen rund um die zentrale Hessentagsstraße. Zu den Klassikern zählen die Landesausstellung und das Weindorf, um elf Uhr eröffnet Umweltministerin Lucia Puttrich die Sonderschau „Der Natur auf der Spur“ am sanierten Stadtpark Maasgrund. Vereinsmeierei, Blasmusik und Attraktionen wie der Cockpit eines Polizeihubschraubers lauern den lieben langen Tag an jeder Ecke. Wer sich die offizielle Eröffnung mit Landesvater Volker Bouffier und dem viel beschäftigten Oberurseler Bürgermeister nicht entgehen lassen will, sollte um 14.30 Uhr ins Weindorf am Rushmoor-Park kommen. Und das Ganze ist nur ein Vorgeschmack – denn noch einschließlich bis Sonntag kommender Woche befindet sich das kleine Orschel im Hessentags-Ausnahmezustand, mit einem Programm, das nichts zu wünschen übrig lässt. Ganze zehn Millionen Euro kostet das Spektakel, für das sich die erste Taunusstadt, die je das große – und teure – Hessentagslos gezogen hat, drei Jahre lang vorbereitet und schön gemacht hat. Baustellen im Wert von 200 Millionen Euro haben der verschlafenen Stadt ein Facelifting verpasst, das sie zur Taunuskönigin macht: Neue Haltestellen, Schulgebäude und Sporthallen, sanierte Straßen und und und wären ohne den Hessentag nicht drin gewesen. Dafür gab es zwölf Millionen Euro Zuschüsse vom Land. Denn eine Hessentagsstadt wird verwöhnt wie keine andere – „was sonst zehn Jahre gedauert hätte, ist jetzt in eineinhalb passiert“, sagt Bürgermeister Hans-Georg Brum. Der hält es lieber mit der Kleinkunst: Sein Favorit ist der Hessen-Palace, wo sich der SPD-Mann von Roncalli- und Tigerpalast-Artisten verzaubern lassen will. Und auch der Mann selbst steht hier auf der Bühne: In „Ursula – das Hessentags-Musical“ erweist sich der Bürgermeister als singendes Goldkehlchen. Mehr zu den Veranstaltungen auf unserer Homepage.