Herbert Quandt Medien-Preis

Griechenland-Berichte von Bild ausgezeichnet

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Der Herbert Quandt Medien-Preis geht an Journalisten vom NDR, ZDF und der Bild. Das gab die Bad Homburger Johanna-Quandt-Stiftung bekannt. Die Bild-Zeitung wird für Berichte über Griechenland ausgezeichnet.

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Die Wichtigste Frage bei Medienpreisen ist ja immer: wer sitzt in der Jury? Im Fall des Herbert Quandt Medien-Preises heißt die Jury Kuratorium. Es besteht aus Johanna und Stefan Quandt, beide stammen aus einer einflussreichen Industriellenfamilie, der große Teile des BMW-Konzerns gehören. Neben diesen beiden Vorsitzenden entschieden der Chefredakteur des Tagesspiegel, Stephan-Andreas Casdorff, hr-Intendant Helmut Reitze und WirtschaftsWoche-Chefredakteur Roland Tichy über die Preisträger.
Der Hauptgewinn mit 15.000 Euro geht an Sabine Eichhorst für einen Radiobeitrag in NDR Info unter dem Titel Laufschuhe aus dem Kuhstall, der sich mit zwei Brüdern beschäftigt, die in Mecklenburg-Vorpommern eine Laufschuh-Manufaktur aufbauen wollen.
Mit dem gleichen Betrag wird Marcus Niehaves bedacht, dessen TV-Reportage "Ein Jahr in der Schwabenschmiede" im ZDF-Infokanal gesendet wurde.
Joachim Käppner bekommt 10.000 Euro für seine Biographie des Unternehmers Berthold Beitz, der einst als Sachwalter des Krupp-Vermögens agierte.
Ebenfalls 10.000 Euro geht an die Journalisten Nikolaus Blome und Paul Ronzheimer für die Serie "Geheimakte Griechenland", die im Oktober und November in der Bild-Zeitung erschien. Diese Entscheidung des Kuratoriums wird allerdings kritisiert. Im Bildblog heißt es, die Artikelserie sei eine "Ansammlung von willkürlichen Behauptungen, Lügen, Halbwahrheiten und Eitelkeiten". Bei den NachdenkSeiten wird darauf verwiesen, das eben diese Artikel-Serie im Focus einer medienkritischen Studie der IG-metallenen Otto-Brenner-Stiftung stand. Der Journalist Michalis Pantelouris hat auf seine Kritik an der Auszeichnung für Bild mittlerweile eine Antwort der Johanna-Quandt-Stiftung erhalten. Vorstand Jörg Appelhans schreibt: "Wir haben nicht die Berichterstattung der “BILD” zu den sogenannten 'Pleite-Griechen' ausgezeichnet, sondern eine sehr faktenstarke und an wirtschaftspolitischen Hintergrundinformationen reiche Reportageserie aus dem Herbst 2010 über das Zustandekommen des EU-Beitritts Griechenlands."


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