Konstantin Gropper läutete mit "Get Well Soon" am Samstag im Mousonturm den Mai ein. So ziemlich alles stand im Zeichen des Frühlings. Bedeutungsschwanger schwelte der Schriftzug "LOVE" über den Köpfen der Fans.
Tamara Marszalkowski /
Am Samstag war die Luft im Mousonturm nicht nur heiß und etwas stickig - vor allem eins waberte durch den Konzertsaal: Die Liebe. Vorne auf der Bühne stand Konstantin Gropper mit seiner Band "Get Well Soon" und läutete offiziell den Frühling ein. In den Songs seines neuen Albums "LOVE" dekliniert er die Liebe durch. Wie in den "Liebe ist..."-Cartoons versucht Gropper auf dem Album dieses Gefühl greifbar zu machen, ihm ein Denkmal zu setzen. Dabei stellt er sie keineswegs auf einen Sockel. Denn mal ist sie das Chaos, mal ist sie ein Nebel, mal eine rettende Luftbrücke, mal ein zärtliches Labyrinth. Das Denkmal besteht aus orchestralem Sound, veredelt mit melancholischen Klängen.
Der Mannheimer Minne von der Popakademie stand mit fünf Musikern auf der Bühne. Er spielte jedoch nicht nur Songs seines aktuellen Albums. Auch eine Coverversion von "I never gonna dance again" von George Michael hatte er im Gepäck. Ganz im Zeichen des Abends kündigte er es an mit den Worten "Jetzt etwas Schmusiges" und stieg dabei ins Falsett. Wieso ein gestandener Musiker wie Gropper dann covert, ist rätselhaft. Vielleicht hat er sich einfach von der 80er-Verliebtheit anstecken lassen, die derzeit unter manch einem Musiker umgeht. Denn es unmittelbar folgte ein Song, der wie aus den 80ern zu sein schien. "Born with too much love" wurde mit Synthesizerklängen präsentiert, die wie aus den 80ern zu kommen schienen.
Inhaltlich ging es nur um eins. Mal war die Rede von einem Heiratsschwindler, mal von einer Liebeserklärung von Martin Heidegger an Rosamunde Pilcher. Bei so viel Liebe hatten einsame Wölfe an dem Abend schwer zu schlucken. Es floss sicherlich nicht nur Schweiß an diesem Abend.