Die Schriftstellerin Silvia Tennenbaum wurde mit der Goethe-Plakette des Landes Hessen ausgezeichnet. Staatssekretär Ingmar Jung dankte der Autorin, dass sie Versöhnung lebe.
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Spätestens seit Frankfurt auch in diesem Jahr wieder ein Buch liest, dürfte Silvia Tennebaum allen Hessen ein Begriff sein. Ihr Buch „Straßen von gestern“, in Deutschland 1983 erstmals erschienen, ziert derzeit viele Nachttische der Mainmetropole. Den neuerlangten Ruhm krönt nun die Goethe-Plakette des Landes Hessen. Der Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Ingmar Jung, verlieh der gebürtigen Frankfurterin die höchste Auszeichnung, die das Bundesland vergeben kann. „Seit vielen Jahren kommt Frau Tennenbaum wieder hierher nach Hessen, erzählt vom Schicksal ihrer Familie und mischt sich in intellektuelle Auseinandersetzungen ein. Damit lebt sie Versöhnung – und dafür danken wir“, lobte der Staatssekretär die Autorin in seiner Rede.
Silvia Tennebaum, geboren 1928 in Frankfurt, flüchtete 1936 vor dem Regime der Nationalsozialisten in die Schweiz und zwei Jahre später in die USA. Dort studierte sie Kunstgeschichte und arbeitete als Kunstkritikerin. Ihr Debütroman „Rachel, the Rabbi’s wife“ wurde 1978 in den Vereinigten Staaten auf Anhieb zum Bestseller. 1981 erschien „Straßen von gestern“, indem sie vom Schicksal einer großbürgerlichen, jüdischen Familie im Frankfurt des frühen 20. Jahrhunderts erzählt. „Silvia Tennenbaum beschreibt mit großer Könnerschaft, welch unermesslichen Schatz sich die Deutschen durch die nationalsozialistische Diktatur selbst beraubt haben“, kommentiert Jung.