Gastbeitrag

Eine Zeit für den Tanz

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In Frankfurt kochen die Emotionen hoch: der Staat will uns das Tanzen verbieten? Wie kann er nur? Der evangelische Pfarrer Jeffrey Myers plädiert in einem Gastbeitrag für eine Aufhebung des Tanzverbots.

Jeffrey Myers /

Alles hat seine Zeit:
eine Zeit zum Weinen und
eine Zeit zum Lachen,
eine Zeit für die Klage und
eine Zeit für den Tanz.
Prediger 3,4

Nicht von ungefähr kennen selbst Amerikaner, die kein Deutsch sprechen, das Wort „verboten“. Die Vorliebe in Old Germany für Regeln und Paragraphen, Gesetz und Ordnung hat sich also auf der anderen Seite des Atlantiks längst herumgesprochen.

Und nun soll ein weiteres Verbot durchgesetzt werden? Auch wenn man einen Diskobesuch nicht gerade für die passende Antwort auf die Todesstunde Jesu halten mag, wird sich doch derjenige, der in der Kirche innehält, kaum gestört fühlen von dem Tanzenden in der Disko. Und, dass man die Diskotheken an den christlichen Feiertagen schließt, wird kaum dazu führen, die Kirchen zu füllen.

Auch an Ostern muss ich ja nicht die Freude und die Freiheit des anderen eingrenzen, um die eigene zu fördern. Live and let live. Osterfreude hängt nicht davon ab, ob die Tür zu einer Disko offen oder geschlossen ist.

Doch am schönsten wäre es, wenn man sich etwa nach dem Clubbesuch - bei Sonnenaufgang an Ostermorgen – zu anderen stellt, die am Osterfeuer vor dem Sieg der Liebe über den Tod staunen, die geschenkte Hoffnung besingen und das neue Leben sogar mit Tanz begrüßen. Denn auch das Tanzen hat seine Zeit.

P.S. „Mensch lerne tanzen, sonst wissen die Engel im Himmel mit dir nichts anzufangen.“ (Augustinus)


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