Die Stimmung im Sinkkasten war bestens, obwohl es einen Abschied zu feiern gab. Nach 16 Jahren on the road spielten Freezeebee ihren letzten Gig, noch mal als Quartett – mit Nico Flores (Foto). Und das wurde auch noch mal deutlich, was die etwas anderen Crossover-Helden neben mächtigen Metalriffs, Stoner Rock- und Grunge-Appeal eben auch noch auszeichnete. Gleich doppelt besetzt mit zwei grandios singenden Gitarren der Extraklasse hatten die Freezies was, was wenige Kollegen auch ins Feld führen konnte: echten Soul-Appeal. Nico, Jan und die Schweizer Präzisions-Uhrwerk Jo und Flo als Rhythmussektion zogen noch mal alle Register ihres Entertainment-Talentes und standen ihrem lauthals mitmachenden Publikum auch in puncto Stagediving in nichts nach.
Ob sie sich ihrer Abschiedshymne fast Musical-kompatibel vom Band spielen ließen oder Uriah Heeps Killernummer „Lady In Black“ eher dem – bei dem Titel muss ich das schreiben – dem Black Metal (na ja, nicht wirklich) zuführten, es war Party angesagt. Und nachdem klar ist, dass das Trio ohne Nico als Peoples Temper mit zwei Gitarren zu Schlagzeug nicht minder energetisch weiter macht und auch Señor Flores nicht darüber nachdenkt, seine Gitarre einzumotten, musste kein Tränchen verdrückt werde.
Als Support waren übrigens No Clue auf der Bühne, der Gitarrist 9, der Drummer 11, der Bassist auch kaum älter. Erstaunlich, wie gute die Knirpse schon an ihren Instrumenten waren, aber kein Wunder, werden sie doch von ihren Papas gecoacht und vor der Bühne angefeuert. Und auch die Rock´n´Roll-Posen nebst aller Klischees beherrschen auch schon bestens. Klar – wenn man ACDC´s „TNT“ interpretiert, darf einen kleine Bodenkür nicht fehlen...