Bruce 700 feiert Deutschland-Premiere in Hofheim

Schottische Geschichte sinfonisch inszeniert

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Bis dato nur in Glasgow uraufgeführt, kommt mit Bruce 700 nun eine Hommage an den Freiheitskämpfer Robert the Bruce in Hofheim auf die Bühne. Das JOURNAL sprach mit Thomas Zöller, der das Projekt einlud.

red /

JOURNAL FRANKFURT: Ihr Interkeltisches Folkfestival ist ein schon länger ein wichtiger Termin im Konzertangebot des Rhein Main-Sommers mit allerdings überregionaler Bedeutung wegen des Alleinstellungsmerkmales. Irgendwann kam dann die Idee auf, über diesen Sommertermin mehr Präsenz zu zeigen, erst mit dem Winterfest, jetzt mit einer Frühlingsausgabe. Welches Konzept steckt dahinter?
Thomas Zöller: Hier liegt ein Missverständnis vor. Die Veranstaltung jetzt am 9. April hat nichts mit dem Festival zu tun und wird auch nicht als solches beworben. Es ist ein komplett unabhängiger, eigenständiger Konzerttermin.

Wie kam es zum aktuellen Doppelkonzert mit ihrer eigenen Band, Homebound, und den ganz besonderen Gästen, Bruce 700? Zumal auch noch zwei CD-Releases gefeiert werden können...
2014 und 2015 hatte ich die große Freude und auch Ehre Teil des Ensembles Bruce 700 bei der Uraufführung in der Albert Hall in Stirling sowie bei der Aufführung in der Royal Concert Hall in Glasgow zu sein. Die Musik hat mich wirklich sehr berührt; eine wirklich bewegende Erfahrung. Ich hatte schon stets den Wunsch, einzigartige Momente, Musiker und Konzerte in meine Heimatregion zu holen. Wir haben mehr als ein Jahr daran getüftelt, Bruce 700 mit seinem gigantischem Line-Up und über 60 Musikern hier zu realisieren. Das es nun letztlich geklappt hat, ist ein kleines Wunder für mich. Gleichzeitig ist es so, dass die Sinfonie „nur“ eine knappe Stunde dauert, sodass wir auch ein stimmiges Vorprogramm bieten wollten. Da Bruce 700 nun im Rahmen des Konzerts auf CD erscheint und auch Homebound sein neues Studioalbum fertig hat, bot sich ein Doppel-Konzert inkl. Doppel-CD-Release an.

Den Drone Tone (deutsch auch wenig poetisch Brummton genannt) auf den Thron erheben... Wie kann man das dem „normalen“ Leser am besten erklären, was er sich darunter vorstellen soll?
Der Bordunton steht der modernen, von Harmoniewechseln geprägten Musik diametral gegenüber. Es handelt sich hierbei um eine Urform der Musik, die sich in vielen Kulturen und Genres wieder findet. Dabei bildet ein steter, sich nicht verändernder Grundton die musikalische Basis. Die Melodie verläuft teilweise konsonant, teilweise dissonant zu diesem Grundton. So entsteht musikalische Spannung und Auflösung. Alle Töne der Melodie finden sich übrigens in diesem einen Bordunton in Form der Obertöne wieder. Diesen Ansatz, Bordunton und Melodie, finden wir in altertümlichen Instrumenten wie dem Dudelsack oder der Drehleier. Aber wir finden ihn auch in der indischen Musik durch die Tanpura, beim australischen Didgeridoo oder dem mongolischen Unter- und Obertongesang. Wir hören es z.B. in mittlelalterlicher und keltischer Musik. Mit unserem neuen Album zeigen wir diese Verbindungen auf, destillieren das, was die Musiker und die Musik dieser verschiedenen Kulturen und Stilistiken antreibt: Das „Adroneline“ (so der Titel der Homebound-CD) – der „Kick“, die Inspiration, die der Bordun einem versetzt bzw. bereitstellt.

>> Bruce 700 & Homebound
Stadthalle Hofheim, Hofheim, Chinonplatz 4, 9.4, 20 Uhr, Eintritt € 29,–

Interview: Detlef Kinsler


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