Brigitte Zypries kämpft für Schwule und Lesben

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Nicole Brevoord /

Wenn der Lesben- und Schwulenverband Hessen (LSVD) zu seiner neuen Polit-Talkrunde „Lass uns reden“ in das Dachcafé der Zeilgalerie einlädt, um mit der Bundesjustizministerin Brigitte Zypries über das Thema „Bürgerrechtspolitik – Gleiche Rechte für alle“ zu diskutieren, dann ist der Ansturm groß. Mit 50 Leuten im Publikum hatten die Veranstalter gerechnet, etwa 100 waren letztlich da. Als erstes wurde der Ministerin der fabelhafte Ausblick auf die Skyline präsentiert. Der aber dürfte für Brigitte Zypries nicht neu gewesen sein, bekannte sie doch „ In Frankfurt werde ich am häufigsten zu Veranstaltungen eingeladen“. Immerhin konnte Sie auf der Terrasse noch mal Luft schnappen, bevor es für 90 Minuten ins überfüllte Dachcafé ging. Moderiert von der Rundfunkjournalistin Ulrike Holler (hr) konnte es dann losgehen mit der Veranstaltung „Lass und reden“. zypries.jpg Anfangs erzählte Brigitte Zypris von sich: „Am meisten bin ich von meinem Elternhaus und von der Zusammenarbeit mit Gerhard Schröder geprägt“. Die Rot-Grüne Regierung habe es leichter gehabt, wenn es darum gehe, die Gleichstellung von Schwulen und Lesben in der Gesellschaft zu bewirken. Für Zypries sei diese Gleichstellung eine bürgerrechtliche Selbstverständlichkeit, daher setze sie sich schon seit fünf Jahren dafür ein.
Tatsache scheint: dass gleichgeschlechtliche Partner – auch wenn sie nach der Heirat eine sogenannte Lebensgemeinschaft eingehen – nicht den gleichen Status haben wie Eheleute. Benachteiligung gibt es unter anderem bei der Adoption von Kindern, beim Pfändungsschutz, bei der Einkommens- und bei der Erbschaftssteuer. Der Problempunkte war sich Zypries gestern Abend bewusst. Mit Sätzen wie „Ich bin der Meinung, Lebensentwürfe darf jeder haben wie er will. Trotzdem müssen alle Lebensentwürfe gleichbehandelt werden“ erntete sie stürmischen Applaus. Eine Verfassungsänderung zugunsten der Rechte von Homosexuellen gab sie jedoch keine Chance. Dazu sei eine 2/3 Mehrheit im CDU dominierten Bundesrat nötig. Generell kamen im Hinblick auf Bayern und oder die CDU immer wieder geäußerte Bedenken auf. So manches Reformprojekt könne wohl daran scheitern, war zu Hören. Ob sich nun also de facto etwas für gleichgeschlechtliche Paare in der Gesellschaft ändern wird, bleibt abzuwarten. Oder in den Worten von Brigitte Zypries: „Es ist ein zäher Kampf“. Seltsam nur das die gesetzlichen Regelungen, um die in Deutschland so zäh gekämpft werden muss, in dem hochkatholischen Spanien gar kein Thema sind. Denn da ist man mit der Gleichstellung schon längst um einiges weiter. Ach ja, die Talkreihe „Lass uns reden“ soll fortgeführt werden. Wann genau ist noch nicht bekannt ...


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