Die Wanderausstellung "Frieden geht anders" will Alternativen zur Konfliktlösung aufzeigen. Statt kriegerische Eskalation plädiert sie für zivile Strategien. Zielgruppe sind vor allem Jugendliche.
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Israel, Syrien, Irak, Ukraine. Es mangelt nicht an Beispielen für kriegerische Konflikte - auch in der Gegenwart nicht. Die Antwort auf Gewalt ist stets dieselbe: noch mehr Gewalt. Das sei in etwa so, als würde die Feuerwehr einen Brand mit einem weiteren Feuer zu bekämpfen versuchen, sagt Bernhard Buff, Beauftragter für Friedensbildung des Zentrums Ökumene der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau.
Doch es gibt Alternativen. "Frieden geht anders!", heißt die Ausstellung in der Paulskirche, mit der das Zentrum Ökumene andere Möglichkeiten aufzeigen will. Mehrere Beispiele aus der Geschichte werden auf Postern darstellt, wie etwa der Bürgerkrieg, der von 1977 bis 1992 in Mosambik wütete, der Kalte Krieg, der trotz des Wettrüstens nie eskaliert ist, sowie die Apartheid in Südafrika. Zeitzeugen kommen zu Wort, auf Bildschirmen kann man sich Videos ansehen und es wird auch erklärt, wie man mit zivilen Mitteln zur Konfliktlösung beitragen kann.
Zum Beispiel mit dem Konsumverhalten. Das Kaufen bzw. Nicht-Kaufen bestimmter Produkte aus Konfliktländern kann Einfluss nehmen. Oder das Einmischen als unparteiischer Vermittler. Aber auch die Musik hat die Kraft, gegen zu protestieren und im Frieden zu vereinen. Als prominentes Beispiel wird Pinks Song "Dear Mr. President" (2006) genannt.
"Wir wollen nicht gegen etwas argumentieren", sagt Wolfgang Buff. Deshalb sollen die Poster beschreiben, welche Vorreiter es bereits gibt und was für den Frieden geleistet wurde. Mit der Ausstellung wolle man "Mut machen". Sie richtet sich vor allem an Jugendliche, allerdings ohne sich an die Jugendsprache anzubiedern, wie Kerstin Meinhardt sagt, ihre Agentur hat die Poster entworfen. Die Ausstellung soll wandern; die Poster können kostenlos ausgeliehen werden. Weiterführende Informationen können auf der Internetseite abgerufen werden.
Die Ausstellung soll explizit keine Antworten auf die jetzigen Konflikte liefern, sagt Detlev Knoche, Leiter des Zentrums Ökumene. Dennoch bezog er sich bei der Präsentation klar Stellung: Seiner Ansicht nach werde das Militär das Problem im Irak nicht lösen. Waffenlieferungen lehne er ab, weil man nicht wissen könne, wofür sie später verwendet werden. Und auch für Israel sei es keine Perspektive, alle zwei Jahre Krieg zu führen. Damit ist auch die Aussage der Ausstellung benannt: Waffeneinsätze lassen Konflikte eher eskalieren, als dass sie sie lösen.