Venedig ist so schön. Da kann man schnell mal seinen Interviewtermin vergessen. Doch unsere Koluministin weiß wieso der Leiter der Architekturbiennale sein Interview mit der ARD wirklich abgesagt hat.
Ana Marija Milkovic /
Haben Sie den ttt-Beitrag zur Architekturbiennale in Venedig gesehen? Dabei ist Ihnen vielleicht aufgefallen, dass der Leiter der Biennale, der chilenische Architekt und Pritzker-Preisträger Aravena, in keinem persönlich geführtem Interview mit dem ARD Team zu sehen ist.
Aus gut informierten Kreisen habe ich erfahren, dass just an dem Tag, an dem das Interview mit Aravena für die ARD geführt werden sollte, alle Interviews, darunter auch das mit der ARD, abgesagt worden sind. Der Grund für die Absage war niemand geringerer als Matteo Renzi. Die Herren gingen zum Essen. Renzi erschien spontan und Aravena nahm sich Zeit, auch dem deutschen Bildungsfernsehen und Millionen wissbegieriger Zuschauer abzusagen.
Tags drauf ging Aravena in den Giardini in Venedig spazieren. Begleitet von einer Entourage, darunter seine Frau. Das war der Moment als das ARD Team die Chance ergriff und auf Aravena zuging, um ihm die eine Frage zu stellen: "Wissen Sie, dass Sie gestern einen Termin, den wir vor drei Wochen vereinbart haben, einfach abgesagt haben?" Dieser Moment war Aravena sichtlich unangenehm und eigentlich war er soweit das Interview zu geben, wenn da nicht seine Frau insistiert hätte, doch besser mit ihr essen zu gehen. Aravena gehorchte und ging.
Am Abend hörte ich dann von dem Vorfall und stellte fest, dass sich im Besonderen verheiratete Frauen so zu benehmen wissen, nicht respektierend, was für selbstständige Frauen bedeuten kann, ein Team auf die Beine zu stellen, um von der Front zu rapportieren.
Wie soll das aber gehen, wenn Männer ihre Frauen zur Arbeit mitnehmen?