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Zoo eröffnet neue Quarantäne-Station

„Zum Schutz von Mensch und Tier“

Am Dienstag wurde die neue Quarantäne-Station im Frankfurter Zoo eröffnet. Dort sollen Tiere, die neu auf das Gelände kommen, davor bewahrt werden, dass sie andere mit unentdeckten Krankheiten anstecken.
„Es ist vielleicht kein unmittelbar spektakuläres Gebäude, aber was sich im Inneren befindet, ist unverzichtbar“, sagte Stadtrat Felix Semmelroth (CDU) bei der Eröffnung der neuen Quarantäne-Station des Zoos am Dienstag. „Der Zoo ist ein Ort für Lebewesen. Strenge und sinnvolle Auflagen sind nötig zum Schutz von Mensch und Tier– Prävention ist das oberste Gebot“, sagte der Kulturdezernent. Stadtkämmerer Uwe Becker (CDU) bestätigte, dass sich die Stadt auch um Dinge hinter den Kulissen kümmere – mit Verantwortung und hoher Fachlichkeit.

Die Quarantäne-Station wurde in knapp zwei Jahren neu gebaut und kostete 4,6 Millionen Euro. Was auf den ersten Blick wie ein kalter Betonklotz wirkt, ist überaus gut durchdacht und geplant, wie beim Rundgang mit Zoodirektor Manfred Niekisch klar wird: Die Zu- und Abluft werden permanent gefiltert und ein separater Technikraum bietet einen Autoklaven, der durch hohe Temperaturen und Druck verschmutztes Abwasser reinigt. Es gibt sogar einen Löschwasser-Auffangtank, damit verunreinigtes Wasser im Falle eines Brandes nicht nach außen gelangt. „Es gibt allerdings nicht viel, was bei Beton und Stahl brennen kann“, sagte Niekisch.

Doppelte Schleusen für besonders gefährlich eingestufte Tiere wie Löwen, Nashörner oder Gorillas dienen zum Schutze des Personals und der Tiere. Die im „Müllraum“ befindliche Tiefkühltruhe soll verhindern, dass stinkende Abfälle täglich abtransportiert werden müssen. Für Huftiere, Vögel, Reptilien und kleine Säugetiere wie Krallenäffchen oder Otter gibt es jeweils abgetrennte Bereiche. Die Otter haben sogar ein kleines Wasserbecken im neuen Quarantäne-Gehege, das vorher mit einer Badewanne improvisiert werden musste.

Wozu braucht ein Zoo eine Quarantäne-Station? Ein Austausch von Tieren – national oder international – ist wichtig, um den Gen-Pool für den Nachwuchs zu erweitern, damit keine Inzucht entsteht. Wild- und Zootiere verbergen oftmals Krankheiten, die erst nach einiger Zeit ausbrechen und somit spät erkannt und behandelt werden. Um den Tierbestand eines Zoos vor unentdeckten Krankheiten zu schützen, kommen die Tiere in Quarantäne, bis alle nötigen Gesundheitschecks durchgeführt werden konnten – dies kann von wenigen Tagen bis zu drei Monate dauern. „Damit die Tiere sich wohl fühlen und nicht langweilen, werden in die Gehege noch Liegebetten und Äste oder Zweige gebracht“, sagte Christina Geiger, Tierärztin des Zoos.
 
Fotogalerie:
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30. September 2014, 17.52 Uhr
jst
 
 
 
 
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