Die Mitglieder des SPD-Unterbezirks Frankfurt haben sich für die 49-jährige Andrea Ypsilanti als Spitzenkandidatin der Landtagswahl 2008 ausgesprochen. Bei der Vorabstimmung setzte sich Ypsilanti mit 56 Prozent gegen ihren Konkurrenten Jürgen Walter durch (44 Prozent). Es war die zehnte Vorwahl, bislang hatten sich die hessischen Jusos und drei weiteren Verbände für Ypsilanti ausgesprochen. Damit steht es nun eins zu eins im Kampf um die Spitzenkandidatur. Der parteiinterne Konkurrent, der 38 Jahre alte Landtagsfraktionschef Jürgen Walter, konnte bislang auch die Stimmen von fünf Verbänden auf sich vereinen. Die SPD wertete die Wahlbeteiligung von 35 Prozent als Erfolg: sie deute darauf hin, dass sich die SPD-Mitglieder für die Ablösung Roland Kochs engagierten.
In Frankfurt standen sich zwar zwei Lager gegenüber. Auf der einen Seite Michael Paris, Achim Vandreike und andere, die sich gegen Ypsilanti aussprachen, weil sie keine ebenbürtige Gegnerin für Roland Koch sei. Doch Ypsilantis Anhänger von der Initiative „Wir für Andrea“, wie zum Beispiel die stellvertretende Unterbezirksvorsitzende Elke Tafel, konnten sich durchsetzen. Ypsilantis Schwerpunkt auf der Bildungspolitik und ihre Betonung der Chancengleichheit aller Kinder fanden die Anerkennung der Mehrheit der Frankfurter Basis. Ypsilanti hat sich auf die Fahnen geschrieben, Hessen wirtschaftlich, sozial, bildungspolitisch und ökologisch „wieder an die Spitze der Bundesländer zu führen“. Die Frage der Spitzenkandidatur soll auf dem Parteitag der SPD am 2. Dezember endgültig entschieden werden.