WM-Halbfinale Deutschland - Brasilien

So feierte Frankfurt das Jahrhundertspiel

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7:1. Sieben zu eins. Der Sieg der deutschen Mannschaft über Brasilien am Dienstagabend sorgte für wahre Jubelstürme. Auch in Frankfurt wurde bis tief in die Nacht gefeiert - mit Riesenautokorso und Fahnenmeer.

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Nach dem Spiel war die halbe Frankfurter Innenstadt voll mit hupenden Autos (die Polizei spricht von etwa 800 beteiligten Fahrzeugen), voll mit Deutschlandfahnen und Siegestaumel. Sieben zu eins (wir müssen die Zahlen ausschreiben) gegen Brasilien im Halbfinale der WM - hätte auch schlimmer kommen können. Und wo wurde das Spiel geschaut? Zum Beispiel im Waldstadion - gut 18.000 Fans schauten sich dort das Spiel an und lagen sich später in den Armen.

Ein böses Erwachen hatten allerdings 18 Autobesitzer, als sie aus dem Stadion wieder herauskamen. In der Flughafenstraße kam es laut Polizei zu einer Einbruchserie. Unbekannte schlugen zum Teil Scheiben der geparkten Pkws ein, um anschließend alles, was nicht niet- und nagelfest war, zu stehlen. Mit Laptops, Handys, Bekleidung und vielem mehr flüchteten die Diebe. Der Schaden liegt nach ersten Schätzungen bei mehreren Tausend Euro.

Und sonst so? Wir haben mal bei uns im Verlag herumgefragt, wie die Kollegen das Spiel erlebt haben. Eine Auswahl von Stimmen zum Spiel:

Klaus: "Wir waren bei Freunden in Bad Soden. Erst Grillen im Regen, dann Rudelgucken mit etwa 20 Leuten. Die Stimmung war erst eher ernst – die Brasilianer haben ja sehr dynamisch angefangen. Beim 1:0 hat die Hütte gewackelt und nach dem 2:0 sind alle Dämme gebrochen. Wir sind im Wohnzimer rumgehüpft und alles was man sagen konnte, war 'Wie geil ist das denn!'. In der 70. Minute sind wir mit dem Auto zurück nach Ffm gefahren, um nicht in das Autokorso-Chaos zu geraten. Das 7:0 haben wir dann im Auto gehört. Zu Hause haben wir dann den Rest geguckt (7:1) und ich habe immer gedacht, jetzt kommt gleich Kurt Felix hinter der Kulisse raus und sagt „Ätschi bätsch“. Nee, geil wars. Ich hätte den sträflich überschätzten Brasilanern den sechsten Stern auch nicht gegönnt, das ist so langweilig, wie die gefühlte 108 deutsche Meisterschaft für Bayern München."

Christian: "Die ersten zehn Minuten haben wir gedacht Deutschland geht unter. Dann das befreiende 1:0. Wir dachten ok, noch ne Chance, das jetzt über 90 Minuten retten. Dann das 2:0. Dann das 3:0 - im ersten Moment dachte ich, das wäre eine Wiederholung und habe erst dann realisiert, dass wir NOCH ein Tor geschossen haben. Zur Euphorie kam irgendwann das Mitleid für die brasilianischen Fans - ging einem schon ans Herz die alle weinen zu sehen."

Sabine: "Ich war im Brennhaus (also Zuhause, denn unsere Straße heißt so), aber mit gefühlt dutzenden anderen, da unsere iPhones stendig "pling" machten wegen whatsapp und iMessages. Dazu gab's gebratenes Entenbrustfilet, Nittardi Chianti Reserva 2009. Aber eigentlich lag der Sieg am Müller-Trikot, das ich jemanden schenken will und es mal kurz anprobiert habe, und meinem lackierten Daumennagel in schwarz-rot-gold. Und selbst in Griesheim gab's Autocorso und wildes Hupkonzert nachts um halb eins ..."

Christoph: "Ich war die erste Halbzeit, und auf die kommt es ja an, im Gemalten Haus; die Stimmung war gut, aber nicht übermäßig euphorisch, weil es wohl den meisten so ging wie mir: Sie konnten nicht ganz glauben, was sie da gerade sehen. Ich glaube, der lauteste Jubel war der bei den ersten beiden Toren; danach wurde nur noch gestaunt. Und als ich gegen ein Uhr auf der Schweizer Straße war, hielten sich auch die Autocorsi in Grenzen, aber es hat ja auch geschüttet."

Alexandra: "Ich hab´s in Offenbach am Marktplatz gesehen, bei Tarantino's, der Laden war komplett ausgebrucht, die Stimmung angespannt bis erwartungsvoll, nach den ersten drei Toren gab es Freishots aufs Haus: Der Chef selbst hat mitgejubelt, sogar die Küchenmannschaft kam immer mal aus der offenen Küche und irgendwie konnte es keiner so richtig fassen."

Andreas: "Nachher hat in Neu-Isenburg hat der Bär getobt - trotz Dauerregen. Die Frankfurter Straße war dicht."

Florian: "Ich war im Neglected Grassland, sehr cosy, weil eher wenige Leute im Garten waren. In der Stadt ging's anschließend Autocorso-mäßig aber richtig zur Sache."

Kathy: "Ich habe das Spiel in einer Kneipe namens "Dorschenanner" geschaut! Zu jedem Tor gab es einen Schnaps aufs Haus... Hätt ja keiner ahnen können, dass die so hoch gewinnen. So war dann auch die Stimmung: Ungläubig und feuchtfröhlich und am Ende bei uns auf jedenfall auch etwas gedämpft, weil die Brasilianer einem schon sehr leid tun konnten."


Und wo haben Sie das Spiel geschaut? Wir freuen uns über Kommentare - hier oder via E-Mail..


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