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Vertrag für Gesellschaftshaus unter Dach und Fach
Das Warten hat ein Ende, Anfang April beginnen die Bauarbeiten zur Restaurierung des Palmengarten-Gesellschaftshauses. Der Magistrat hat nun doch einen Generalunternehmer mit dem anspruchsvollen Projekt beauftragen können.
Nach einer Bauzeit von knapp zwei Jahren soll Frankfurt seinen elegantesten Festsaal wieder bekommen. In dem Ensemble wird es ein Restaurant und Bankettsäle für Familienfeiern geben, Terrassen mit Blick über den Weiher und eine auch abends zugängliche Gartenwirtschaft. Den Zuschlag erhielt der einzige Bieter, der sich im Frühjahr 2008 auf eine europaweite Ausschreibung beworben hatte. Nach Angaben von Umweltdezernentin Manuela Rottmann wurde nach schwierigen Verhandlungen unter der Federführung der Projektleitung des Hochbauamtes ein Preis von 26,5 Millionen Euro (netto) vereinbart. Das ursprüngliche Gebot der Arbeitsgemeinschaft aus einem größeren Bauunternehmen und einem Unternehmen der Haustechnikbranche hatte deutlich über diesem Betrag gelegen.
Ein Bau aus vielen Epochen
Die Stilgeschichte des Gesellschaftshauses lässt erahnen, dass die Ausschreibung einzelner Gewerke sehr kompliziert geworden wäre. So stammt der Festsaal aus derselben Epoche wie die Alte Oper, das Treppenhaus trägt die Handschrift von Martin Elsaesser, des Baumeisters der Großmarkthalle, das Foyer zeugt vom letzten größeren Umbau in den 50er Jahren. Seither wurde auch die Haustechnik nicht mehr modernisiert. Wegen Sicherheitsmängeln blieb das Gesellschaftshaus seit 2002 geschlossen.
Bei der Sanierung werden nun die architektonischen Zeugnisse des Historismus und des Bauhaus hervorgekehrt, verbunden mit dem Komfort, dem technischen Standard und den Brandschutzbestimmungen eines modernen Veranstaltungszentrums. Das Auftragspaket beinhaltet auch die Wiederherstellung des Glasdachs über dem historischen Saal und der Fensterfront zum Palmenhaus. Auf den Stil der Innenrestaurierung haben sich die Denkmalbehörden schon länger festgelegt, zwei Musterachsen wurden bereits im Jahre 2006 öffentlich vorgestellt.
"Eine Investition in das Gedächtnis der Stadt"
Frankfurts historische und traditionsreiche Gebäude lagen nach den
Bombenangriffen 1944 in Trümmern, nur wenige davon konnten historisch wieder aufgebaut werden. "Frankfurt hat in der architektonischen Moderne Zeichen gesetzt, aber noch immer ist auch im Stadtbild der kulturelle Verlust spürbar, der diese Stadt getroffen hat. Umso erfreulicher ist es, dass wir den Festsaal des Palmengartens nun historisch rekonstruieren und seiner einstigen Funktion, als Mittelpunkt des gesellschaftlichen und kulturellen Lebens der Stadt wieder zuführen können", äußerte sich Oberbürgermeisterin Petra Roth. "Es ist eine Investition in das Gedächtnis unserer Stadt, ein Bekenntnis einer modernen, globalen Stadt auch zu Tradition und ldentitätsbildung."
Schlüsselübergabe im Frühjahr 2011
Voraussichtlich im Frühjahr 2011 wird der Generalunternehmer die Schlüssel an Palmengarten-Direktor Matthias Jenny und Tigerpalast-Direktor Johnny Klinke übergeben. Klinke hat sich gegenüber der Stadt vertraglich verpflichtet, knapp drei Millionen Euro in die Inneneinrichtung zu investieren. Anschließend bewirtschaftet er das Gesellschaftshaus gegen eine jährliche Pacht, die sich am Umsatz orientiert.
Umweltdezernentin Manuela Rottmann hofft, dass die Baustelle den Reiz des Palmengartens nicht mindert, obwohl sie natürlich Lärm und Einschränkungen mit sich bringe. "Ich hab mich noch nie so auf einen Bauzaun gefreut wie auf diesen." Nachdem der Vertrag nun endlich unter Dach und Fach sei, werde sie die Öffentlichkeit regelmäßig informieren, was sich hinter dem Zaun tut.(pia)
Nach einer Bauzeit von knapp zwei Jahren soll Frankfurt seinen elegantesten Festsaal wieder bekommen. In dem Ensemble wird es ein Restaurant und Bankettsäle für Familienfeiern geben, Terrassen mit Blick über den Weiher und eine auch abends zugängliche Gartenwirtschaft. Den Zuschlag erhielt der einzige Bieter, der sich im Frühjahr 2008 auf eine europaweite Ausschreibung beworben hatte. Nach Angaben von Umweltdezernentin Manuela Rottmann wurde nach schwierigen Verhandlungen unter der Federführung der Projektleitung des Hochbauamtes ein Preis von 26,5 Millionen Euro (netto) vereinbart. Das ursprüngliche Gebot der Arbeitsgemeinschaft aus einem größeren Bauunternehmen und einem Unternehmen der Haustechnikbranche hatte deutlich über diesem Betrag gelegen.
Ein Bau aus vielen Epochen
Die Stilgeschichte des Gesellschaftshauses lässt erahnen, dass die Ausschreibung einzelner Gewerke sehr kompliziert geworden wäre. So stammt der Festsaal aus derselben Epoche wie die Alte Oper, das Treppenhaus trägt die Handschrift von Martin Elsaesser, des Baumeisters der Großmarkthalle, das Foyer zeugt vom letzten größeren Umbau in den 50er Jahren. Seither wurde auch die Haustechnik nicht mehr modernisiert. Wegen Sicherheitsmängeln blieb das Gesellschaftshaus seit 2002 geschlossen.
Bei der Sanierung werden nun die architektonischen Zeugnisse des Historismus und des Bauhaus hervorgekehrt, verbunden mit dem Komfort, dem technischen Standard und den Brandschutzbestimmungen eines modernen Veranstaltungszentrums. Das Auftragspaket beinhaltet auch die Wiederherstellung des Glasdachs über dem historischen Saal und der Fensterfront zum Palmenhaus. Auf den Stil der Innenrestaurierung haben sich die Denkmalbehörden schon länger festgelegt, zwei Musterachsen wurden bereits im Jahre 2006 öffentlich vorgestellt.
"Eine Investition in das Gedächtnis der Stadt"
Frankfurts historische und traditionsreiche Gebäude lagen nach den
Bombenangriffen 1944 in Trümmern, nur wenige davon konnten historisch wieder aufgebaut werden. "Frankfurt hat in der architektonischen Moderne Zeichen gesetzt, aber noch immer ist auch im Stadtbild der kulturelle Verlust spürbar, der diese Stadt getroffen hat. Umso erfreulicher ist es, dass wir den Festsaal des Palmengartens nun historisch rekonstruieren und seiner einstigen Funktion, als Mittelpunkt des gesellschaftlichen und kulturellen Lebens der Stadt wieder zuführen können", äußerte sich Oberbürgermeisterin Petra Roth. "Es ist eine Investition in das Gedächtnis unserer Stadt, ein Bekenntnis einer modernen, globalen Stadt auch zu Tradition und ldentitätsbildung."
Schlüsselübergabe im Frühjahr 2011
Voraussichtlich im Frühjahr 2011 wird der Generalunternehmer die Schlüssel an Palmengarten-Direktor Matthias Jenny und Tigerpalast-Direktor Johnny Klinke übergeben. Klinke hat sich gegenüber der Stadt vertraglich verpflichtet, knapp drei Millionen Euro in die Inneneinrichtung zu investieren. Anschließend bewirtschaftet er das Gesellschaftshaus gegen eine jährliche Pacht, die sich am Umsatz orientiert.
Umweltdezernentin Manuela Rottmann hofft, dass die Baustelle den Reiz des Palmengartens nicht mindert, obwohl sie natürlich Lärm und Einschränkungen mit sich bringe. "Ich hab mich noch nie so auf einen Bauzaun gefreut wie auf diesen." Nachdem der Vertrag nun endlich unter Dach und Fach sei, werde sie die Öffentlichkeit regelmäßig informieren, was sich hinter dem Zaun tut.(pia)
21. Februar 2009, 08.42 Uhr
red
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23. November 2024
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