Verspätetes Richtfest beim Airrail-Center

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Jasmin_Takim /

Gestern Mittag wurde die Fertigstellung des Rohbaus des „Airrail Centers“ über dem ICE-Fernbahnhof des Frankfurter Flughafens gefeiert. Das Gemeinschaftsprojekt der IVG Immobilien und des Flughafenbetreibers Fraport AG ist eines der größten aktuellen Bauvorhabens Europas und soll Büro- und Ladenflächen, Gastronomie und Parkebenen auf insgesamt 140.000 Quadratmetern beherbergen.

Die Gäste der Landes- und Stadtregierungen hoben in ihren Ansprachen vor allem die einzigartige Lage der Immobilie hervor. „Es ist ein wahres Unikat. Viele werden einfach mal hier hin fahren“, so Edwin Schwarz, Planungs- und Baudezernent der Stadt Frankfurt. Das Airrail Center zeichne sich vor allem durch seine Unmittelbarkeit zum Verkehrsknotenpunkt Rhein-Main mit direkten Verbindungen zu Flughafen, Bahn und Frankfurter Kreuz aus. Der Planungsdezernent äußerte sich auch zur Verzögerung des Richtfests, welches ursprünglich im März stattfinden sollte: „Die Dauer der Realisierung ist bei diesen Dimensionen völlig normal. Andere Projekte haben schon viel länger gedauert.“ Der Bau verzögerte sich, weil die die Hochbaufirma im April 2008 wechselte. Das Bauunternehmen Alpina hatte die Arbeiten letztes Jahr eingestellt, weil es einen Streit mit den Projektleitern über die Statik gab. Man befürchtete, dass der Fernbahnhof die Masse von 360.000 Tonnen nicht tragen würde. Laut dem Eisenbahn-Bundesamt, das das Bauvorhaben genehmigte, sei dieses Problem durch eine „Aussteifung des Rahmenbauwerkes“ im Fernbahnhof selbst gelöst worden. Der Streit sei auch der Grund für die gestiegenen Kosten des Bauprojekts gewesen. Anfangs hatte man 660 Millionen Euro veranschlagt. Daraus wurden allerdings 840 Millionen Euro.

Mit einer Länge von 660 Metern und einer breite von 65 Metern ist das Airrail Center länger als die Haupt- und Konstablerwache. Jedoch betonte Staatsminister Jörg-Uwe Hahn, dass das Angebot nicht als Konkurrenz, sondern als Ergänzung zum Angebot der Frankfurter Innenstadt zu verstehen sei. Auch Uwe Johs vom Architektenbüro JSK Siat International freute sich über die Fertigstellung des Rohbaus: „Ich bin stolz darauf. Allein in diesen Dimensionen zu planen ist ein Meisterwerk.“ Johs ging in seiner Rede auch auf das Konzept der Architektur ein: „Die aerodynamische Form des Gebäudes, das oft auch als Raumschiff bezeichnet wurde, nimmt das Thema Luftfahrt auf. Die Funktion des Gebäudes ist nicht sofort erkennbar und soll beim Betrachter Neugierde wecken.“ Der Architekt sieht das Airrail Center auch als „Mutmacher in der Wirtschaftskrise“. Es zeuge von Innovation und Ideenreichtum.

Voraussichtlich soll das Gebäude im Frühjahr 2010 fertiggestellt sein. 60 Prozent der Büroflächen und sogar 100 Prozent des Gastronomiebereiches seien nach Angaben der IVG schon vermietet. Zu den Hauptmietern gehört das Wirtschaftsprüferunternehmen KPMG und die Hotelkette Hilton, die das Air Rail Center im Frühjahr mit zwei Hotels beziehen wird. Im Einzelhandelsbereich sollen Geschäfte wie Rewe, Optiker Pfendt und Gerry Weber das Angebot abrunden. Das Center ist Teil des „Airport City“- Konzepts, mit dem sich Fraport durch weitere Dienstleistungen rund um den Flughafen ein zusätzliches Standbein verschaffen will.


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