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Verbrechen
Gefährliches Frankfurt?
Die gefährlichste Stadt Deutschlands. Diesen Titel hatte Frankfurt seit 25 Jahren fast jedes Jahr bekommen. Zu unrecht, wie sich bereits in den vergangenen Jahren herausstellte.
Polizeiliche Kriminalstatistiken, die in den letzten Jahren veröffentlicht wurden, hatten eines gezeigt: Ursprung des Negativ-Images ist eine „allgemeine Häufigkeitsziffer“, die im Verhältnis von Straftaten jeglicher Art zur Bevölkerung bestimmt wird.
Zu den Verbrechen zählen jedoch auch Vergehen wie Schwarzfahren und Aufenthaltsdelikte, die niemanden direkt gefährden. Selbst Verstöße gegen das Luftsicherheitsgesetz, die im Ausland begangen wurden, aber erst am Frankfurter Flughafen zur Anzeige gebracht werden, sind eingeschlossen. Da der Flughafen im Stadtgebiet liegt, werden die dort verübten rund 5000 Delikte aufaddiert, die allein schon sechs Prozent aller Straftaten in Frankfurt ausmachen.
Hinzu kommt noch, dass sich neben der Wohnbevölkerung tagsüber deutlich mehr Menschen in Frankfurt aufhalten. So sind es allein 53 Millionen Fluggäste, rund zwei Millionen Messebesucher pro Jahr und täglich mehr als 300 000 Pendler, die sich in der Stadt aufhalten. Demnach werden viele der Nicht-Frankfurter zu Opfer oder Täter. Statistiken zeigen, dass Frankfurt, wenn man die Pendler und Besucher abzieht, häufig nicht mehr an der Spitze, sondern im Mittelfeld der Städte mit mehr als 200 000 Einwohnern steht.
Betrachtet man beispielsweise die Straftatenanzahl auf 100 000 Einwohner und zieht Aufenthaltsdelikte, Schwarzfahren und die Zahl der Pendler ab, steht Frankfurt nicht mehr auf Platz eins der Statistik, sondern lediglich auf dem 21. Platz.
Was die Statistiken außerdem verdeutlichen: Deutschland hat keine Kriminalitätshauptstadt. In jeder der 38 deutschen Städte über 200 000 Einwohnern gibt es individuelle Kriminalitätslagen.
In Frankfurt ist die Gesamtfallzahl im Vergleich zu 2005 um 7,4 Prozent gesunken. Ebenso die Zahl von Diebstahl, Wohnungseinbruch, Gewalt- und Straßenkriminalität. Dafür wurden erheblich mehr Betrugsfälle als in den Vorjahren verzeichnet.
Stadtrat Markus Frank hatte bereits in einer Pressekonferenz im April 2010 die geringe Aussagekraft der Gesamthäufigkeitsziffer beklagt und eine Zusammenstellung nach Delikten vorgelegt.
Fazit: Ein Frankfurter lebt nicht gefährlicher als die Bewohner anderer Großstädte mit ähnlicher Bevölkerungsstruktur.
(Alle Zahlen beziehen sich auf die Polizeiliche Kriminalstatistik des Bundeskriminalamtes von 2008.)
Zu den Verbrechen zählen jedoch auch Vergehen wie Schwarzfahren und Aufenthaltsdelikte, die niemanden direkt gefährden. Selbst Verstöße gegen das Luftsicherheitsgesetz, die im Ausland begangen wurden, aber erst am Frankfurter Flughafen zur Anzeige gebracht werden, sind eingeschlossen. Da der Flughafen im Stadtgebiet liegt, werden die dort verübten rund 5000 Delikte aufaddiert, die allein schon sechs Prozent aller Straftaten in Frankfurt ausmachen.
Hinzu kommt noch, dass sich neben der Wohnbevölkerung tagsüber deutlich mehr Menschen in Frankfurt aufhalten. So sind es allein 53 Millionen Fluggäste, rund zwei Millionen Messebesucher pro Jahr und täglich mehr als 300 000 Pendler, die sich in der Stadt aufhalten. Demnach werden viele der Nicht-Frankfurter zu Opfer oder Täter. Statistiken zeigen, dass Frankfurt, wenn man die Pendler und Besucher abzieht, häufig nicht mehr an der Spitze, sondern im Mittelfeld der Städte mit mehr als 200 000 Einwohnern steht.
Betrachtet man beispielsweise die Straftatenanzahl auf 100 000 Einwohner und zieht Aufenthaltsdelikte, Schwarzfahren und die Zahl der Pendler ab, steht Frankfurt nicht mehr auf Platz eins der Statistik, sondern lediglich auf dem 21. Platz.
Was die Statistiken außerdem verdeutlichen: Deutschland hat keine Kriminalitätshauptstadt. In jeder der 38 deutschen Städte über 200 000 Einwohnern gibt es individuelle Kriminalitätslagen.
In Frankfurt ist die Gesamtfallzahl im Vergleich zu 2005 um 7,4 Prozent gesunken. Ebenso die Zahl von Diebstahl, Wohnungseinbruch, Gewalt- und Straßenkriminalität. Dafür wurden erheblich mehr Betrugsfälle als in den Vorjahren verzeichnet.
Stadtrat Markus Frank hatte bereits in einer Pressekonferenz im April 2010 die geringe Aussagekraft der Gesamthäufigkeitsziffer beklagt und eine Zusammenstellung nach Delikten vorgelegt.
Fazit: Ein Frankfurter lebt nicht gefährlicher als die Bewohner anderer Großstädte mit ähnlicher Bevölkerungsstruktur.
(Alle Zahlen beziehen sich auf die Polizeiliche Kriminalstatistik des Bundeskriminalamtes von 2008.)
10. Januar 2011, 08.31 Uhr
Melanie Welters
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