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Unterirdische Gartenhallen im Städel
Es ist eine Entscheidungen für Frankfurt und für das 1887 erbaute Haupthaus des Städel Museums. Wie heute offiziell bekannt gegeben wurde, konnte sich das Frankfurter Architekturbüro Schneider&Schumacher mit seinem Entwurf zur Erweiterung des Städel unter weiteren sieben internationalen Bewerbern durchsetzen.
Der einstimmig von einer achtköpfigen Jury prämierte Entwurf überzeugt durch seine klar strukturierte Wegführung, ausgehend vom Altbau hin zum geplanten Erweiterungsbau und zugleich durch dessen respektvollen Umgang mit der historischen Bausubstanz. Zwar soll das Städel Museum wie vorgegeben um die enorme Ausstellungsfläche von 3.000 qm erweitert werden, doch haben sich Schneider&Schumacher für eine unterirdische Variante entschieden, bei der auch die Gartenanlage weitgehend erhalten bleibt. Architekt Michael Schumacher selbst sprach von unterirdischen Gartenhallen. Eine Computergrafik visualisierte eine offene moderne Halle, die von der Decke aus durch etliche „Bullaugen“ mit Tageslicht versorgt wird. Der zentrale Eingang vom Haupthaus aus bleibt nach dieser Raumaufteilung erhalten. Nach einer sanften Sanierung des Haupthauses sollen Besucher künftig von einer Ebene aus in die neuen Ausstellungsbereiche gelangen. In den 1990 erbauten Westflügel werde die Bibliothek und die Administration untergebracht, bislang war dies der Ort für die Wechselausstellungen. Der Metzlersaal und die angrenzenden Säle sollen nach dem Siegerentwurf wiederum in die Ausstellungsfläche integriert werden.
Rund 7 Mill. Euro hat die Hertie-Stiftung bereits für den durch private Mittel finanzierten Erweiterungsbau gestiftet. 20 bis 30 Millionen Euro wird der komplette Bau allerdings verschlingen. Oberbürgermeisterin Petra Roth bekräftigte, sie wolle sich für eine finanzielle Beteiligung der Stadt Frankfurt stark zu machen.
Wie Städel-Direktor Max Hollein betonte, komme nicht nur räumlich, auch inhaltlich ein großes Angebot durch den Erweiterungsbau auf die Stadt zu. So werde man die Städelsammlung um den neuen Schwerpunkt Fotografie erweitern, unterstützt werde dieser Sammlungsbereich durch wichtige Werke aus den privaten Unternehmungssammlungen. Man sei mit der Deutschen Bank und DZ Bank im Gespräch, mehr wollte Direktor Hollein auch diesmal nicht zur Sammlungspräsentation sagen.
Dass das Städel mit dem Erweiterungsbau - in den die zeitgenössische Kunstsammlung einzieht - eine völlig neue Außenwirkung sowohl innerhalb der Frankfurter Museumslandschaft als auch international erhalten wird, soviel dürfte auch jetzt schon bei der eleganten, unterirdischen Lösung gewiss sein.
Ausstellung der Wettbewerbsentwürfe vom 8. bis 24. März im Städel.
Text: Hortense Pisano, Foto: Städel/Schneider&Schumacher
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