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Unser Dorf soll schöner werden
Wie sehen die Frankfurter Bürger denn eigentlich ihre Stadt? Dies zu ergründen ist in den vergangenen eineinhalb Jahren, seitdem die Debatte um die Neugestaltung des Areals zwischen Dom und Römerberg und den Abriss des Technischen Rathauses entbrannt ist, ein Dauerthema.
Während man Jahrzehnte lang mit dem Begriff der „kleinsten Metropole der Welt“ kokettierte, geht der Trend neuerdings in Richtung Heimeligkeit. Lange genug war man unnahbar, cool- Bankfurt. Nun soll es doch bitte wieder „rischdisch schee gemiedlisch“ werden.
So war der Titel des Stadtgespräches, zu dem die Frankfurter Rundschau gemeinsam mit der Frankfurter Sparkasse am heutigen Dienstag abend einlud, treffend gefunden: „Unser Dorf soll schöner werden“ – unter diesem Motto diskutierten der Kulturdezernent der Stadt Frankfurt, Felix Semmelroth, der Architekt Chrsitoph Mäckler, Georg Alexander Rosen von der Initiative Lebendiger Mittelpunkt für Frankfurt und Heidrun Christensen von der Initiative Pro Altstadt, die extra Fotokopien der Altstadthäuser für fast jeden Zuhörer mitgebracht hatte damit sich möglichst jeder ein Bild von der Schönheit und Einzigartigkeit der einstigen Altstadt machen könne.
Etwa 120 Frankfurter waren gekommen, um Neues zu erfahren. In Anbetracht der Tatsache, dass dies die wiederholte Veranstaltung zum Thema war, war man nicht überrascht, dass nichts Neues zu erfahren war. Und auch unter den Zuhörern fanden sich fast alle jene wieder, die bei den Altstadt-Podiumsdebatten immer zugegen sind.
Unter anderem wurde die Frage erörtert, was heutzutage modern sei und wie das Neue, das hier entstehen soll, aussehen könnte. Christoph Mäckler zitierte Gumbrecht und dessen „Imperativ des Wandels“, der zweifelsohne zur Modernität gehöre und heutzutage eben gestatte, dass in der jungen Generation wieder ein Bewusstsein für Traditionen, Werte, Vergangenes erwachsen könnten. „Auch das ist modern“, so Mäckler. Dazu gehöre ebenso, dass man die Architektur hinterfrage und Neues fordere, das sich seinerseits durchaus an vergangenen Epochen orientieren könne und vor allem: dass Architektur wandlungsfähig sei. Die Kernfrage der ganzen Debatte laute deshalb: „Warum gibt es in der Bevölkerung ein derartiges Interesse, das Alte wiederherzustellen?“ Mäckler selbst plädierte abermals für eine moderne Architektur, die an Vergangenes erinnere ohne zu rekonstruieren. Seiner Meinung nach reagierten die Architekten viel zu selten auf die Bedürfnisse der Gesellschaft. Und das rege ihn auf. Er brach eine Lanze für die Bauherrn des Technischen Rathauses, ein Symbol seiner Zeit. Eine Zeit, in der in Frankfurt die Auschwitz-Prozesse stattfanden, eine Zeit, in der man sich von allen alten Zöpfen befreien wollte und bloß nicht zurück schauen wollte – getreu dem Motto: „Vorwärts immer, rückwärts nimmer“. „Damals wäre eine Debatte wie heute undenkbar gewesen“. Im Publikum fanden sich nicht nur Rekonstruktionsbefürworter, sondern auch einige Fans des Technischen Rathauses: Es sei das einzig schöne Haus der Altstadt und darüber hinaus ebenso ein Stück Geschichte, das es zu erhalten gelte.
„Wie grenzt man sich von der Inszenierung ab?“ fragte Felix Semmelroth, denn eine Inszenierung wäre eine wieder aufgebaute Altstadt in jedem Falle.
Die Stadtälteste, Frolinde Balser, war ebenfalls im Publikum. Von ihr kam der Vorschlag, einen neuen Wettbewerb auszuloben. Schließlich habe es sich beim ersten um einen städtebaulichen Ideenwettbewerb gehandelt, bei dem es im eigentlichen Sinne gar keine Preisträger geben könne. Und in ein, zwei Jahren seien die Meinungen sicherlich differenzierter. In Anbetracht der Tatsache, dass die momentane Diskussion nun bereits fast zwei Jahre dauert, darf man skeptisch bleiben. Andererseits, wie heißt es doch so schön: Was lange währt, wird endlich gut. Oder?
Während man Jahrzehnte lang mit dem Begriff der „kleinsten Metropole der Welt“ kokettierte, geht der Trend neuerdings in Richtung Heimeligkeit. Lange genug war man unnahbar, cool- Bankfurt. Nun soll es doch bitte wieder „rischdisch schee gemiedlisch“ werden.
So war der Titel des Stadtgespräches, zu dem die Frankfurter Rundschau gemeinsam mit der Frankfurter Sparkasse am heutigen Dienstag abend einlud, treffend gefunden: „Unser Dorf soll schöner werden“ – unter diesem Motto diskutierten der Kulturdezernent der Stadt Frankfurt, Felix Semmelroth, der Architekt Chrsitoph Mäckler, Georg Alexander Rosen von der Initiative Lebendiger Mittelpunkt für Frankfurt und Heidrun Christensen von der Initiative Pro Altstadt, die extra Fotokopien der Altstadthäuser für fast jeden Zuhörer mitgebracht hatte damit sich möglichst jeder ein Bild von der Schönheit und Einzigartigkeit der einstigen Altstadt machen könne.
Etwa 120 Frankfurter waren gekommen, um Neues zu erfahren. In Anbetracht der Tatsache, dass dies die wiederholte Veranstaltung zum Thema war, war man nicht überrascht, dass nichts Neues zu erfahren war. Und auch unter den Zuhörern fanden sich fast alle jene wieder, die bei den Altstadt-Podiumsdebatten immer zugegen sind.
Unter anderem wurde die Frage erörtert, was heutzutage modern sei und wie das Neue, das hier entstehen soll, aussehen könnte. Christoph Mäckler zitierte Gumbrecht und dessen „Imperativ des Wandels“, der zweifelsohne zur Modernität gehöre und heutzutage eben gestatte, dass in der jungen Generation wieder ein Bewusstsein für Traditionen, Werte, Vergangenes erwachsen könnten. „Auch das ist modern“, so Mäckler. Dazu gehöre ebenso, dass man die Architektur hinterfrage und Neues fordere, das sich seinerseits durchaus an vergangenen Epochen orientieren könne und vor allem: dass Architektur wandlungsfähig sei. Die Kernfrage der ganzen Debatte laute deshalb: „Warum gibt es in der Bevölkerung ein derartiges Interesse, das Alte wiederherzustellen?“ Mäckler selbst plädierte abermals für eine moderne Architektur, die an Vergangenes erinnere ohne zu rekonstruieren. Seiner Meinung nach reagierten die Architekten viel zu selten auf die Bedürfnisse der Gesellschaft. Und das rege ihn auf. Er brach eine Lanze für die Bauherrn des Technischen Rathauses, ein Symbol seiner Zeit. Eine Zeit, in der in Frankfurt die Auschwitz-Prozesse stattfanden, eine Zeit, in der man sich von allen alten Zöpfen befreien wollte und bloß nicht zurück schauen wollte – getreu dem Motto: „Vorwärts immer, rückwärts nimmer“. „Damals wäre eine Debatte wie heute undenkbar gewesen“. Im Publikum fanden sich nicht nur Rekonstruktionsbefürworter, sondern auch einige Fans des Technischen Rathauses: Es sei das einzig schöne Haus der Altstadt und darüber hinaus ebenso ein Stück Geschichte, das es zu erhalten gelte.
„Wie grenzt man sich von der Inszenierung ab?“ fragte Felix Semmelroth, denn eine Inszenierung wäre eine wieder aufgebaute Altstadt in jedem Falle.
Die Stadtälteste, Frolinde Balser, war ebenfalls im Publikum. Von ihr kam der Vorschlag, einen neuen Wettbewerb auszuloben. Schließlich habe es sich beim ersten um einen städtebaulichen Ideenwettbewerb gehandelt, bei dem es im eigentlichen Sinne gar keine Preisträger geben könne. Und in ein, zwei Jahren seien die Meinungen sicherlich differenzierter. In Anbetracht der Tatsache, dass die momentane Diskussion nun bereits fast zwei Jahre dauert, darf man skeptisch bleiben. Andererseits, wie heißt es doch so schön: Was lange währt, wird endlich gut. Oder?
Text: Julia Graff, Foto: Wikipedia
22. Mai 2007, 22.49 Uhr
red
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