Umzug nach über 100 Jahren

Cream Music verlässt das Bahnhofsviertel

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Mindestens bis zum Sommer bleibt Cream Music noch in der Taunusstraße – spätestens Ende 2017 soll Schluss sein. Nach weit über 100 Jahren verlässt der Musikalienhandel den Kiez – das Ziel liegt südlich des Mains.

Nils Bremer /

Das alte Holz der Ladentheke verströmt das Flair großer Musikgeschichte. Auch die vielen Gitarren in den bis zur Decke gebauten Regalen hinter blank geputzten Scheiben muten nostalgisch an - trotz modernsten Designs und greller Farben. Eine grüne, dicke Holzkasse gibt beim Öffnen kratzende Geräusche und ein Klingeln von sich. Auch sie stammt aus alten Zeiten.

Seit 113 Jahren ist Cream Music, vormals das Musikhaus Hummel, im Bahnhofsviertel beheimatet, am Anfang der Taunusstraße – heute kein besonders anheimelnender Ort. Besitzer Bernie Hahn (Foto) ist morgens oft genug damit beschäftigt, schlafende Drogensüchtige von seiner Türschwelle zu vertreiben, die Dealer in Schach zu halten oder die Straße einigermaßen sauberzuhalten – eigentlich eine Aufgabe der Stadt, wie er meint, aber es hilft ja nichts. Nun ist Schluss damit – und damit auch mit einer der schönsten Adressen im Viertel für Musikalien, so mancher Star kam hier schon vorbei – und kommt auch heute noch, wenn er für ein Konzert in der Stadt ist. "Wir ziehen im kommenden Jahr nach Sachsenhausen", sagt Bernie Hahn. Der Zeitpunkt sei jedoch noch nicht klar. "Bis zum Sommer sind wir noch in der Taunusstraße – eventuell auch noch bis Ende 2017." Für das Bahnhofsviertel ein Verlust, während der Bahnhofsviertelnacht war das Geschäft oft genug Schauplatz von Live-Musik-Konzerten. In diesem Jahr hatte Cream Music darauf verzichtet. Zu den Gründen für den Umzug wollen sich die Cream-Macher am Freitagvormittag ausführlich äußern. In Sachsenhausen will Cream Music in die Seehofstraße 6 ziehen – eine eindeutig bessere Lage.


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