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Tanzdemo-Organisatoren im Gespräch
Musik lässt Barrieren verschwimmen
Gastronom Sia Sanei und DJ Christian Rindermann (C-Rock) hatten die Idee zur Musik- und Tanzdemo am Goetheplatz, bei der am Freitagnachmittag unter anderem auch Moses Pelham und Chima dabei sein werden. Wir sprachen mit den beiden Initiatoren.
Ein Zeichen für Toleranz, gegen Krieg und für ein friedliches Miteinander wollen die beiden Freunde Sia Sanei und Christian Rindermann alias C-Rock am Freitag von 16 Uhr an mit ihrer sechs Stunden langen Musik- und Tanzdemo am Goetheplatz setzen. Sie bekommen dabei aus der Frankfurter Musik- und Clubszene prominente Unterstützung. Mengi und Taff Zeleke vom Oye sind dabei, aber auch die Sänger Moses Pelham und Chima sowie DJ Alex Azary und Clubmacher Hans Romanov für das nichtkommerzielle Projekt, das übrigens am Weltfriedenstag stattfindet. Schirmherr ist Oberbürgermeister Peter Feldmann.
Für alle, die Euch nicht kennen. Wer seid Ihr und wie habt Ihr Euch kennengelernt?
Sia Sanei: „Ich bin 38 Jahre alt, lebe seit 30 Jahren in Deutschland, und bin Vater von einer fast vierjährigen Tochter. Ich arbeitete in der Gastronomie, im Nachtleben, im Clubgeschäft, in Bars und Restaurants. Ich bin in Teheran geboren und bin mit sieben Jahren wegen dem Krieg mit meiner Familie geflüchtet. Wir waren zwei Jahre in der Türkei, haben dann Schleuser kennengelernt und so kam ich her.
Christian Rindermann: „Ich bin 1972 geboren. Wir sind uns im Cocoon Club, in meiner Funktion als Co-Programmchef, über den Weg gelaufen und kennen usn also schon zehn, ach was, zwölf Jahre. Wir haben zusammen schon einige Projekte gemacht, unter anderem die Deutschland-Premiere in Frankfurt des Films „Raving Iran“ im letzten Jahr. Der Film handelt von iranischen Flüchtlingen, die wegen der Musik das Land verlassen haben. Einer war schon im Gefängnis. Die Flucht wurde dokumentiert. Wir haben die Deutschlandpremiere gezeigt, seither tourt der Film durch alle möglichen Festivals. Das war das erste Projekt in dieser Richtung, sonst machen wir eher ‚nachtaktive’ Events. Jetzt wollen wir auch mal was zurückzugeben.“
Wie kam es denn zu der Idee der Tanzdemo?
Sia Sanei: „Dieser Slogan kam mir in den Sinn, weil ich dachte, es muss doch irgend etwas geben, dass uns Menschen auf der Welt überall verbindet. Der eigentliche Ursprung aber war, dass ich nicht möchte, dass meine Tochter in einer hasserfüllten Welt aufwächst, wo man jeden Tag immer diese Ängste hat, immer schlechte Nachrichten hört, immer das Wort ‚Islamist’ hört und immer alles so negativ sieht. So schlecht ist die Welt nicht. Ich bin sehr oft umgezogen in meinem Leben, habe sehr viele Schulen gewechselt, ich habe keine Barrieren im Kopf. Ich weiß, wenn Du lächelst, kriegst Du ein Lächeln zurück. Egal, wo jemand herkommt. Ich bin der Überzeugung, dass Liebe und Musik uns Menschen überall verbindet. Ich möchte immer Menschen zusammenbringen und Barrieren abbauen anstatt, dass es immer Grüppchen gibt. Weil wir sind ja alle gleich.
Vor einem Dreivierteljahr entstand der Slogan „Liebe ist unsere Religion – Musik ist unsere Sprache“. Dann haben wir den Spruch in elf verschiedene Sprachen übersetzen lassen. In verschiedenen Läden hing der Slogan auf Plakaten und das kam bei den Leuten gut an. Daraus entwickelte sich die Idee, eine Demo zu machen. Durch die vielen negativen Nachrichten sahen wir uns darin bestätigt, auf die Straße zu gehen und zu sagen: ‚Hey, es ist eigentlich egal, wo wir herkommen, wir tragen Liebe in uns.’ Natürlich, was jetzt zuletzt in Barcelona passiert ist, das macht jeden traurig, egal welcher Herkunft, welcher Religion man ist.
Christian Rindermann: „Bei uns im Clubgeschäft gibt es keine Barrieren. Musik verbindet Menschen. Im Club spielen Religion, Herkunft, Kulturkreis und Hautfarbe keine Rolle. Für uns hat Musik eine enorme Kraft, das wollten wir zeigen. Das spielt keine Rolle, wer neben Dir morgens um 5 Uhr tanzt, aber man ist trotzdem miteinander verbunden. Das ist die Kraft, die die Musik hat, das ist die Message.
Was müssen wir uns jetzt genau unter der Musik- und Tanzdemo vorstellen?
Christian Rindermann: „Es ist eine angemeldete Veranstaltung. Wir wollen keine zu erwartenden Besucherzahlen nennen, das blenden wir aus. Wir sammeln für dieses Jahr Erfahrungswerte und wollen wissen: Springt der Funke über? Wenn er überspringt, ist das vorhergesagte trübe Wetter – Stichwort die Loveparade damals – egal. In einer perfekten Welt bauen wir am Freitag auf, es fängt an Musik zu laufen, erst mal gemäßigt, ohne dass die Fenster springen. Wir spielen Dub, Reggae, chillige Housemusik. Die Leute werden langsam willkommen geheißen, es soll eine Atmosphäre sein wie ein Innenstadtcafé, wo lautere Musik läuft, wo die Leute sich austauschen. Vielleicht fragen sie sich, worum geht es. Sie sollen sich mit dem Thema auseinandersetzen. Die Künstler wechseln, musikalisch geht es hoch und runter, es gibt auch Live-Musik und es gibt Ansprachen. Aber immer ist die Musik im Vordergrund und nicht der Künstler und die Leute vor dem Lautsprecher sind noch mehr im Vordergrund. Wir sind hier, weil Musik läuft. Wir heißt, wir alle: Türken, Italiener, Amerikaner, Deutsche, egal. Liebe ist unsere Religion.“
Für alle, die Euch nicht kennen. Wer seid Ihr und wie habt Ihr Euch kennengelernt?
Sia Sanei: „Ich bin 38 Jahre alt, lebe seit 30 Jahren in Deutschland, und bin Vater von einer fast vierjährigen Tochter. Ich arbeitete in der Gastronomie, im Nachtleben, im Clubgeschäft, in Bars und Restaurants. Ich bin in Teheran geboren und bin mit sieben Jahren wegen dem Krieg mit meiner Familie geflüchtet. Wir waren zwei Jahre in der Türkei, haben dann Schleuser kennengelernt und so kam ich her.
Christian Rindermann: „Ich bin 1972 geboren. Wir sind uns im Cocoon Club, in meiner Funktion als Co-Programmchef, über den Weg gelaufen und kennen usn also schon zehn, ach was, zwölf Jahre. Wir haben zusammen schon einige Projekte gemacht, unter anderem die Deutschland-Premiere in Frankfurt des Films „Raving Iran“ im letzten Jahr. Der Film handelt von iranischen Flüchtlingen, die wegen der Musik das Land verlassen haben. Einer war schon im Gefängnis. Die Flucht wurde dokumentiert. Wir haben die Deutschlandpremiere gezeigt, seither tourt der Film durch alle möglichen Festivals. Das war das erste Projekt in dieser Richtung, sonst machen wir eher ‚nachtaktive’ Events. Jetzt wollen wir auch mal was zurückzugeben.“
Wie kam es denn zu der Idee der Tanzdemo?
Sia Sanei: „Dieser Slogan kam mir in den Sinn, weil ich dachte, es muss doch irgend etwas geben, dass uns Menschen auf der Welt überall verbindet. Der eigentliche Ursprung aber war, dass ich nicht möchte, dass meine Tochter in einer hasserfüllten Welt aufwächst, wo man jeden Tag immer diese Ängste hat, immer schlechte Nachrichten hört, immer das Wort ‚Islamist’ hört und immer alles so negativ sieht. So schlecht ist die Welt nicht. Ich bin sehr oft umgezogen in meinem Leben, habe sehr viele Schulen gewechselt, ich habe keine Barrieren im Kopf. Ich weiß, wenn Du lächelst, kriegst Du ein Lächeln zurück. Egal, wo jemand herkommt. Ich bin der Überzeugung, dass Liebe und Musik uns Menschen überall verbindet. Ich möchte immer Menschen zusammenbringen und Barrieren abbauen anstatt, dass es immer Grüppchen gibt. Weil wir sind ja alle gleich.
Vor einem Dreivierteljahr entstand der Slogan „Liebe ist unsere Religion – Musik ist unsere Sprache“. Dann haben wir den Spruch in elf verschiedene Sprachen übersetzen lassen. In verschiedenen Läden hing der Slogan auf Plakaten und das kam bei den Leuten gut an. Daraus entwickelte sich die Idee, eine Demo zu machen. Durch die vielen negativen Nachrichten sahen wir uns darin bestätigt, auf die Straße zu gehen und zu sagen: ‚Hey, es ist eigentlich egal, wo wir herkommen, wir tragen Liebe in uns.’ Natürlich, was jetzt zuletzt in Barcelona passiert ist, das macht jeden traurig, egal welcher Herkunft, welcher Religion man ist.
Christian Rindermann: „Bei uns im Clubgeschäft gibt es keine Barrieren. Musik verbindet Menschen. Im Club spielen Religion, Herkunft, Kulturkreis und Hautfarbe keine Rolle. Für uns hat Musik eine enorme Kraft, das wollten wir zeigen. Das spielt keine Rolle, wer neben Dir morgens um 5 Uhr tanzt, aber man ist trotzdem miteinander verbunden. Das ist die Kraft, die die Musik hat, das ist die Message.
Was müssen wir uns jetzt genau unter der Musik- und Tanzdemo vorstellen?
Christian Rindermann: „Es ist eine angemeldete Veranstaltung. Wir wollen keine zu erwartenden Besucherzahlen nennen, das blenden wir aus. Wir sammeln für dieses Jahr Erfahrungswerte und wollen wissen: Springt der Funke über? Wenn er überspringt, ist das vorhergesagte trübe Wetter – Stichwort die Loveparade damals – egal. In einer perfekten Welt bauen wir am Freitag auf, es fängt an Musik zu laufen, erst mal gemäßigt, ohne dass die Fenster springen. Wir spielen Dub, Reggae, chillige Housemusik. Die Leute werden langsam willkommen geheißen, es soll eine Atmosphäre sein wie ein Innenstadtcafé, wo lautere Musik läuft, wo die Leute sich austauschen. Vielleicht fragen sie sich, worum geht es. Sie sollen sich mit dem Thema auseinandersetzen. Die Künstler wechseln, musikalisch geht es hoch und runter, es gibt auch Live-Musik und es gibt Ansprachen. Aber immer ist die Musik im Vordergrund und nicht der Künstler und die Leute vor dem Lautsprecher sind noch mehr im Vordergrund. Wir sind hier, weil Musik läuft. Wir heißt, wir alle: Türken, Italiener, Amerikaner, Deutsche, egal. Liebe ist unsere Religion.“
30. August 2017, 11.17 Uhr
Nicole Brevoord
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