Thomas Cook bekommt die Unruhen in Nordafrika zu spüren. Die anhaltenden Ausschreitungen belasten weiterhin das Geschäft des Reiseveranstalters mit Sitz in Oberursel. Preissenkungen sollen helfen.
Philippa Brühl /
Die Hotelpreise fallen und fallen – doch die Nachfrage für Reise nach Nordafrika erhole sich „schleppender als erwartet“, teilte Thomas Cook am Montag mit. Keine guten Nachrichten sind da aus Oberursel für die Zeit zwischen Oktober und März zu hören. Der Reiseveranstalter weitete seine Verluste um mehr als ein Viertel auf 166 Millionen Pfund aus – sprich: 188 Millionen Euro. Grund dafür seien die Reiseeinschränkungen für Ägypten und Tunesien am Anfang des Jahres. 160000 Stornierungen gingen bei Thomas Cook ein. Der Reiseveranstalter geht davon aus, dass im Sommer nur 60 Prozent der ursprünglich geplanten Reisen in die Region Marokko, Ägypten und Tunesien verkauft werden. Deshalb rechnet Tomas Cook für das nächste Geschäftsjahr mit weiteren Belastungen von rund 35 Millionen Pfund durch die Unruhen in Nordafrika. Um der weiteren Talfahrt entgegenzuwirken, wurden die Preise für Reisen nach Tunesien gar um bis zu 40 Prozent reduziert.
Doch die Unruhen seien nicht alleine Schuld. Auch der Osterhase, der dieses Jahr später kam als sonst, machte dem Konzern für die Bilanz des ersten Geschäftsjahrs zu schaffen. Die gebuchten Osterreisen rutschen ins zweite Geschäftsjahr. Für das Geschäft in Kontinental- und Nordeuropa blickt das Reiseunternehmen optimistischer in die Zukunft. Die Buchungen für das Sommergeschäft in diese Regionen seien ermutigend. Vier Prozent mehr Reisen als im Jahr zuvor wurden gebucht. Dem wirtschaftlichen Aufschwung sei es gedankt.