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Schotten dicht
Im Laiensclub haben junge Menschen die Möglichkeit, sich über den Zeitraum von bis zu einem Jahr in einem professionellen Kontext auf der Bühne zu erproben, viele haben von hier aus den Weg auf die Schauspielschule genommen. Aber auch Regisseurinnen wie Jorinde Dröse haben hier angefangen. Seit 24 Jahren ist der Club, der früher "Schülerclub" hieß, unter der Leitung des Regisseurs Alexander Brill eine Institution in der Stadt. Über 300 Jugendliche haben bisher dort mitgewirkt, aber auch ältere Menschen kamen hier auf die Bühne - wie bei Tankred Dorsts "Ich bin nur vorübergehend hier" in der Spielzeit 2007/08.
Brill selbst scheint den Braten bereits gerochen zu haben, schon im letzten Jahr gründete er mit der "theaterperipherie" eine eigenständige Theatergruppe, die mit Lutz Hübners "Ehrensache" bereits eine erste Inszenierung zeigte. Mit der neuen Formation stößt Brill nach eigenem Bekunden in ganz neue Bereiche vor, nämlich in die Arbeit mit Jugendlichen mit Einwanderungsgeschichte. Die 32. und letzte Premiere des Laiensclub wird im September gezeigt, Bertolt Brechts "Kleinbürgerhochzeit".
Die Intendanz Reese wirft also bereits jetzt ihre langen Schatten, setzt in vielem auf Neuanfang und baut das Haus radikal um. Wie die bisherigen Einschnitte mit dem verkündeten Konzept zusammengehen sollen, stärker auf Kinder- und Jugendtheater zu setzen, das wird sich zeigen. Im Kindetheaterbereich möchte Reese mit dem Berliner Theater an der Parkaue kooperieren - das wäre eine gute Nachricht, macht das Haus doch mit ungewöhnlichen Arbeiten wie dem eigenwilligen, grandiosen und preisgekrönten "Räuber Hotzenplotz" von Showcase Beat Le Mot und zuletzt mit einem gefeierten "Doppelten Lottchen" in der Regie von Milan Peschel von sich Reden.
Foto: Alexander Paul Englert
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