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Querdenken-Großdemo angekündigt
Uwe Becker: „Extremistische Querköpfe sind in Frankfurt nicht willkommen“
Am 12. Dezember soll in Frankfurt erneut eine Querdenken-Großdemonstration stattfinden. Anlässlich dessen kritisierte nun unter anderem Bürgermeister Uwe Becker das Bündnis öffentlich und warf ihm vor, Antisemitismus zu schüren.
Das Bündnis „Querdenken 69“ ruft am 12. Dezember zu einer Großdemonstration in Frankfurt auf: „Gemeinsam bringen wir den Freiheitsgeist in die Finanzhauptstadt“ und von „Widerstand im Zentrum der Macht“ ist dabei auf dem Flyer des Bündnisses zu lesen. Kritiker werfen der Bewegung nun erneut vor, Antisemitismus zu schüren. „Schon die zurückliegende Demonstration am vergangenen Donnerstag an der Paulskirche hat den wahren Ungeist der Querdenker gezeigt. Mit dem Ausspruch, dass das Coronavirus nicht aus Wuhan, sondern aus den Bankentürmen käme, haben sich die extremistischen Querköpfe selbst entlarvt. Das sind nichts anderes als alte auch antisemitische Stereotype von der Weltverschwörung in neuer Fassade“, kritisiert der hessische Antisemitismusbeauftragte Uwe Becker (CDU). Erst kürzlich zeigte sich auch Meron Mendel, Leiter der Bildungsstätte Anne Frank, in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung besorgt über diese Entwicklung: „Sehr bedenklich ist aber auch, dass innerhalb der Querdenker immer mehr antisemitische Klischees und Verschwörungstheorien grassieren.“
Für harsche Kritik hatten zuletzt auch Vergleiche einzelner Querdenkerinnen mit Anne Frank oder Sophie Scholl gesorgt, die die Protestierenden selbst gezogen haben. Eine „Querdenkerin“ in Kassel sagte jüngst: „Ich fühle mich wie Sophie Scholl, da ich seit Monaten aktiv im Widerstand bin, Reden halte, auf Demos gehe, Flyer verteile und auch seit gestern Versammlungen anmelde.“ Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, kritisierte danach gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND), die zunehmenden Vergleiche der Demonstrierenden mit Opfern des Nationalsozialismus verhöhne die tatsächlichen Opfer und relativieren die Schoah. Auch Uwe Becker zeigte sich empört über diese Aussage: „Wenn [...] auf Anne Frank und die Geschwister Scholl Bezug genommen wird, dann missbrauchen die Querdenker das Andenken an die Opfer der Nazityrannei für ihre durchschaubare populistische Propaganda.“
Wer sich kritisch mit der Notwendigkeit und Wirksamkeit von Corona-Maßnahmen auseinandersetzen möchte, so Becker, könne dies frei und offen tun. Aber: „Extremistische Querköpfe sind in Frankfurt nicht willkommen“, sagte der hessische Antisemitismusbeauftragte im Hinblick auf die angekündigten Großdemonstration für den 12. Dezember.
Für harsche Kritik hatten zuletzt auch Vergleiche einzelner Querdenkerinnen mit Anne Frank oder Sophie Scholl gesorgt, die die Protestierenden selbst gezogen haben. Eine „Querdenkerin“ in Kassel sagte jüngst: „Ich fühle mich wie Sophie Scholl, da ich seit Monaten aktiv im Widerstand bin, Reden halte, auf Demos gehe, Flyer verteile und auch seit gestern Versammlungen anmelde.“ Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, kritisierte danach gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND), die zunehmenden Vergleiche der Demonstrierenden mit Opfern des Nationalsozialismus verhöhne die tatsächlichen Opfer und relativieren die Schoah. Auch Uwe Becker zeigte sich empört über diese Aussage: „Wenn [...] auf Anne Frank und die Geschwister Scholl Bezug genommen wird, dann missbrauchen die Querdenker das Andenken an die Opfer der Nazityrannei für ihre durchschaubare populistische Propaganda.“
Wer sich kritisch mit der Notwendigkeit und Wirksamkeit von Corona-Maßnahmen auseinandersetzen möchte, so Becker, könne dies frei und offen tun. Aber: „Extremistische Querköpfe sind in Frankfurt nicht willkommen“, sagte der hessische Antisemitismusbeauftragte im Hinblick auf die angekündigten Großdemonstration für den 12. Dezember.
24. November 2020, 12.59 Uhr
red
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