Primus-Linie bekommt Konkurrenz auf dem Main

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Nach gut zehnjähriger Pause nimmt die Köln-Düsseldorfer (KD) Deutsche Rheinschiffahrt AG ihren Linienbetrieb in Frankfurt wieder auf. Anton Nauheimer, Geschäftsführer der heimischen Primus-Linie, befürchtet Wettberwerbsverzerrungen.

jan-otto weber /

Das Personenschifffahrtsgeschäft auf dem Main war bisher überschaubar. Seit die Köln-Düsseldorfer (KD) Deutsche Rheinschiffahrt AG im Jahr 1998 ihre letzten Leihschiffe aus dem Frankfurter Linienverkehr zurückzog, war die Frankfurter Personenschifffahrt Anton Nauheimer GmbH mit ihrer Primus-Linie alleiniger Anbieter von Rundfahrten zwischen der Offenbacher Schleuse und Griesheim. Der Fahrkartenkiosk der KD war jedoch weiterhin in Betrieb – zum Verkauf von Erfrischungsgetränken. Erst 2007 viel dem zuständigen Stadtrat Lutz Sikorski (Grüne) auf, dass diese Nutzung nicht ganz den Statuten des Mietvertrags entspricht und kündigte der KD. Diese ist jedoch nicht gewillt, ihren Standort in Frankfurt völlig aufzugeben und kündigte deshalb für den Start der diesjährigen Saison Anfang April die Wiederaufnahme des Linienbetriebs an.

Ein legitimes Anliegen. „Konkurrenz gehört dazu“, bestätigt auch Primus-Geschäftsführer Anton Nauheimer. Dennoch betrachtet er die Vorgehensweise des Mitbewerbers als „Wettbewerbsverzerrung“. Denn im vergangenem Jahr habe die KD in Luxemburg mit der KD-Europe eine Tochtergesellschaft gegründet, die wiederum einen holländischen Subunternehmer mit der Übernahme des Frankfurter Linienverkehrs beauftragt habe. „Der Kostenvorteil, der der KD durch niedrigere Lohnnebenkosten und Berufsgenossenschaftsbeiträge entsteht dürfte um die 20 Prozent liegen“, schätzt Nauheimer. Durch seine bereits eingeführte Marke „Primus“ sieht er keinen wirklichen Marktvorteil. „Die Frankfurter werden schon den Unterschied erkennen“, meint er, „aber die Touristen wissen teilweise nicht einmal wie der Fluss heißt.“

Für ihn selbst komme eine Auslagerung des Geschäfts ins Ausland nicht in Frage. „Das lohnt sich erst ab einer gewissen Betriebsgröße“, erklärt Nauheimer. Mit fünf Schiffen befährt sein Unternehmen den Main in Frankfurt, während der Saison bietet er 40 Festangestellten und ebenso vielen geringfügig Beschäftigten Arbeit. 1300 Abfahrten haben seine Rundfahrten im Jahr, das Fahrgeld macht 30 Prozent der gesamten Fahreinnahmen der Schifffahrtsgesellschaft aus. Die Konkurrenz von der KD hat zunächst 1000 Fahrten für dieses Jahr angesetzt. „Auf der Strecke zwischen Mainz und Rüdesheim besteht eine Kooperation zwischen uns und der KD“, so Nauheimer. „Wir erkennen gegenseitig unsere Fahrscheine an. Ich hätte mir gewünscht, dass die KD auch für die künftige Co-Existenz in Frankfurt das Gespräch mit uns gesucht hätte.“


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