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Aus für Club in der Taunusstraße?
Erst im November 2016 eröffnete der Club der Brüder Zeleke im Bahnhofsviertel – und erfreute sich großer Beliebtheit. Nun steht er vor dem Aus: Dem Verlag der Autoren war das Kulturprogramm ein Dorn im Auge.
Als der Verlag der Autoren 2012 ins Bahnhofsviertel zog, war die Stimmung bestens. Annette Reschke, Lektorin des Verlags und Vorsitzende der Stiftung, sagte damals begeistert der FAZ: "Es ist ein Viertel in Bewegung." Und ihr Kollege Thomas Maagh meinte, die Umgebung habe viel zu bieten.
Etwas zu viel wohl für den Verlag, der die Rechte von so renommierten Kulturschaffenden wie Wim Wenders vertritt – und eben diesen Kulturschaffenden auch gehört. Sie haben geklagt gegen Jobst Müller-Trimbusch, der das Sous-terrain des Hauses der Taunusstraße 19 an die Zeleke-Brüder vermietete. Ein Club sei dort nicht zulässig, hieß es, und mindere den Wert des Gebäudes. Der Verlag hatte 2012 Büros in dem Gebäude gekauft.
Schon früh hatte das Amtsgericht festgestellt, dass ein Club tatsächlich gegen die Regeln der Eigentümergemeinschaft in dem Haus verstößt, genauer: die sogenannte Teilungserklärung. Eine Mediation zwischen Verlag und dem Club-Vermieter Jobst Mueller-Trimbusch scheiterte bereits im Januar – und das Gericht machte seine Ankündigung wahr, den Clubbetrieb dann zu untersagen, die Türen des Oye also laut Teilungserklärung geschlossen bleiben müssen. Gleichwohl ist die Tür für Verhandlungen innerhalb der Eigentümergemeinschaft noch offen. Theoretisch jedenfalls. Dass es dazu kommt, jedoch unwahrscheinlich. Aber Mueller-Trimbusch ist nicht abgeneigt in die nächste Instanz zu gehen, dann könnte der Club noch länger aufhaben – das Verfahren sich in noch Monate ziehen.
Der Innenausbau besticht durch eine Kopie des Kaisersaals, deren Fotos der Bahnhofsviertelkenner und Fotograf Ulrich Mattner angefertigt hat. In der Frankfurter Kulturszene war der Club anerkannt und galt auch als Aushängeschild für die nicht einfache Gegend. Ein Gutteil der Investitionen floss in ein Raum-im-Raum-Konzept, damit möglichst wenig Schall in das darüber liegende Büro- und Wohnhaus übertragen werde. Wohl mit Erfolg: Die regelmäßig von Nachbarn wegen Ruhestörung herbeigerufenen Ordnungsbehörden konnten bei Messungen nichts feststellen – selbst wenn der Clubbetrieb voll lief. Mengi Zeleke sieht es so: "Die Hausgemeinschaft muss sich nun einigen. Wir würden uns freuen, wenn es so kommt. Und wenn nicht, haben wir einen Plan B." Man sei, kurz gesagt, entspannt. Für die Taunusstraße jedoch sei es schade, wenn der Club schließen müsste. Am Dienstagabend wolle man erstmal ganz normal öffnen, der Streit sei Sache der Hausgemeinschaft, es wird mit Salsa in den Valentinstag hineingetanzt.
Dennoch könnte es bald sein, dass der Urzustand in der Taunusstraße 19 wiederhergestellt wird: Ein leerstehendes sous-terrain – davor Crack-Abhängige. Ein Viertel in Bewegung eben.
Etwas zu viel wohl für den Verlag, der die Rechte von so renommierten Kulturschaffenden wie Wim Wenders vertritt – und eben diesen Kulturschaffenden auch gehört. Sie haben geklagt gegen Jobst Müller-Trimbusch, der das Sous-terrain des Hauses der Taunusstraße 19 an die Zeleke-Brüder vermietete. Ein Club sei dort nicht zulässig, hieß es, und mindere den Wert des Gebäudes. Der Verlag hatte 2012 Büros in dem Gebäude gekauft.
Schon früh hatte das Amtsgericht festgestellt, dass ein Club tatsächlich gegen die Regeln der Eigentümergemeinschaft in dem Haus verstößt, genauer: die sogenannte Teilungserklärung. Eine Mediation zwischen Verlag und dem Club-Vermieter Jobst Mueller-Trimbusch scheiterte bereits im Januar – und das Gericht machte seine Ankündigung wahr, den Clubbetrieb dann zu untersagen, die Türen des Oye also laut Teilungserklärung geschlossen bleiben müssen. Gleichwohl ist die Tür für Verhandlungen innerhalb der Eigentümergemeinschaft noch offen. Theoretisch jedenfalls. Dass es dazu kommt, jedoch unwahrscheinlich. Aber Mueller-Trimbusch ist nicht abgeneigt in die nächste Instanz zu gehen, dann könnte der Club noch länger aufhaben – das Verfahren sich in noch Monate ziehen.
Der Innenausbau besticht durch eine Kopie des Kaisersaals, deren Fotos der Bahnhofsviertelkenner und Fotograf Ulrich Mattner angefertigt hat. In der Frankfurter Kulturszene war der Club anerkannt und galt auch als Aushängeschild für die nicht einfache Gegend. Ein Gutteil der Investitionen floss in ein Raum-im-Raum-Konzept, damit möglichst wenig Schall in das darüber liegende Büro- und Wohnhaus übertragen werde. Wohl mit Erfolg: Die regelmäßig von Nachbarn wegen Ruhestörung herbeigerufenen Ordnungsbehörden konnten bei Messungen nichts feststellen – selbst wenn der Clubbetrieb voll lief. Mengi Zeleke sieht es so: "Die Hausgemeinschaft muss sich nun einigen. Wir würden uns freuen, wenn es so kommt. Und wenn nicht, haben wir einen Plan B." Man sei, kurz gesagt, entspannt. Für die Taunusstraße jedoch sei es schade, wenn der Club schließen müsste. Am Dienstagabend wolle man erstmal ganz normal öffnen, der Streit sei Sache der Hausgemeinschaft, es wird mit Salsa in den Valentinstag hineingetanzt.
Dennoch könnte es bald sein, dass der Urzustand in der Taunusstraße 19 wiederhergestellt wird: Ein leerstehendes sous-terrain – davor Crack-Abhängige. Ein Viertel in Bewegung eben.
13. Februar 2018, 13.58 Uhr
Nils Bremer
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