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Oskar Mahler tritt in Partei ein
SPD kürt Kaiser fürs Bahnhofsviertel
... oder sollten wir lieber Berater sagen? Jedenfalls ist der frühere Präsident des Gewerbevereins, Oskar Mahler, nun SPD-Mitglied. Nicht der einzige neue Genosse in diesem Jahr, übrigens.
Eine Stagnation ist ein Erfolg. Was für die Auflagenzahlen von Printmedien gilt, gilt für Parteien allemal. Die SPD kann jedenfalls einen Mitgliederzuwachs von 11 vermelden. "Bundesweit?", fragt die Kollegin als wir vom Medientermin im Bahnhofsviertel zurückkommen und lächelt ironisch. Stadtweit. Immerhin. "Ein großes Glück", sagt Mike Josef, Parteichef und Frankfurter Planungsdezernent. Die Zahlen seien seit 2012 so positiv. Damals waren es 3337 Mitglieder, gut 400 weniger als jetzt. "Man kann die Entwicklung also nicht alleine mit dem Erstarken rechter Kräfte oder in diesem Jahr mit der Wahl Donald Trumps begründen." Dennoch sei zu beobachten, dass die Austritte fast ausnahmslos mit der Unzufriedenheit über die Bundespolitik der Sozialdemokraten begründet werde. Top-Thema 2016: Das Freihandelsabkommen Ceta.
Ein im Bahnhofsviertel prominentes Neu-Mitglied ist Oskar Mahler. Er ist Leiter des Hammermuseums und sagt deswegen folgerichtig: "Der Hammer als Paradigmenwechsel in der Menschheitsgeschichte ist mein Thema." Gerade schreibe er ein Buch über die Kunst des Erfindens. Dort komme er auch auf das Atlas-Denkmal zu sprechen, das über der Haupthalle des Hauptbahnhofs thront. Zwei Jünglinge heben die Weltkugel nach oben, sinnbildlich stünden sie für Dampf und Elektrizität, damals der neueste Schrei. "Mit Unterstützung der neuen Techniken können wir die Last der Welt tragen", so deutet Mahler das Werk – was ihn geradewegs zur Arbeiterpartei führt. Der Titel des Wahlprogramms der SPD, "Gemeinsam gestalten", habe sein Herz ergriffen, so Mahler, und ihn letzthin überzeugt, es der Partei zu schenken.
Die wiederum revanchiert sich bei ihm, in dem sie ihn zum Berater in Bahnhofsviertelangelegenheiten macht, ihn den früheren Schauspieler und Macher des Klappmaultheaters. Es geht deswegen bei diesem Medientermin im Oye, einem Abziehbild des Kaisersaals im sous-terrain der Taunusstraße, auch gleich um die Drogenlage, die Kriminalität und die Razzien, die die Polizei in letzter Zeit verstärkt durchführt, um den angekündigten Weggang von Cream Music, bis Clubmacher Mengi Zeleke meint, man solle sich nicht immer nur auf die negativen Seiten einer Straße besinnen. Richtig. "Durch das Oye wird die Taunusstraße wirklich aufgewertet", lobt der Planungsdezernent. Und auch das seine Partei einen zarten Mitgliederzuwachs vermelden könne, sei ja in diesen politisch nicht unfragwürdigen Zeiten eine positive Nachricht. Das Durchschnittsalter der Neuen stimme ihn übrigens auch froh: 37 Jahre.
Auch bei Parteien wie der Linken und der FDP gab es ordentliche Steigerungen bei den Mitgliedern, dort hat es jeweils über 30 Mitglieder mehr gegeben, wie die FNP berichtet. CDU und Grüne mussten dagegen leichte Rückgänge vermelden.
Zu weit in die Vergangenheit darf man bei den Sozialdemokraten allerdings nicht schauen. Vor zehn Jahren hatte die SPD nämlich noch weit über 4000 Mitglieder, in den 90er-Jahren über 6000. "Ich finde gerade in diesen Zeiten muss man ein Zeichen setzen", meint Oskar Mahler. Aufgewachsen sei er am Rande von Frankfurt, "meine Mutter war immer in der SPD". Mit 17 habe er sich aufgemacht in die weite Welt, Paris, London, San Francisco – bis er im Alter von 54 vor zehn Jahren im Bahnhofsviertel ankam. "Ich wollte mich verorten – hier fühle ich mich zuhause", sagt er. "Frankfurts Image ist stark geprägt vom Image dieses kleinen Fleckchens." Das gelte es zu pflegen, zu gestalten und zu verbessern. Nun, da er den Vorsitz des Gewerbevereins niedergelegt habe, sei er frei, auch Partei zu ergreifen. "Die SPD hat sich mir gegenüber offen gezeigt."
Ein im Bahnhofsviertel prominentes Neu-Mitglied ist Oskar Mahler. Er ist Leiter des Hammermuseums und sagt deswegen folgerichtig: "Der Hammer als Paradigmenwechsel in der Menschheitsgeschichte ist mein Thema." Gerade schreibe er ein Buch über die Kunst des Erfindens. Dort komme er auch auf das Atlas-Denkmal zu sprechen, das über der Haupthalle des Hauptbahnhofs thront. Zwei Jünglinge heben die Weltkugel nach oben, sinnbildlich stünden sie für Dampf und Elektrizität, damals der neueste Schrei. "Mit Unterstützung der neuen Techniken können wir die Last der Welt tragen", so deutet Mahler das Werk – was ihn geradewegs zur Arbeiterpartei führt. Der Titel des Wahlprogramms der SPD, "Gemeinsam gestalten", habe sein Herz ergriffen, so Mahler, und ihn letzthin überzeugt, es der Partei zu schenken.
Die wiederum revanchiert sich bei ihm, in dem sie ihn zum Berater in Bahnhofsviertelangelegenheiten macht, ihn den früheren Schauspieler und Macher des Klappmaultheaters. Es geht deswegen bei diesem Medientermin im Oye, einem Abziehbild des Kaisersaals im sous-terrain der Taunusstraße, auch gleich um die Drogenlage, die Kriminalität und die Razzien, die die Polizei in letzter Zeit verstärkt durchführt, um den angekündigten Weggang von Cream Music, bis Clubmacher Mengi Zeleke meint, man solle sich nicht immer nur auf die negativen Seiten einer Straße besinnen. Richtig. "Durch das Oye wird die Taunusstraße wirklich aufgewertet", lobt der Planungsdezernent. Und auch das seine Partei einen zarten Mitgliederzuwachs vermelden könne, sei ja in diesen politisch nicht unfragwürdigen Zeiten eine positive Nachricht. Das Durchschnittsalter der Neuen stimme ihn übrigens auch froh: 37 Jahre.
Auch bei Parteien wie der Linken und der FDP gab es ordentliche Steigerungen bei den Mitgliedern, dort hat es jeweils über 30 Mitglieder mehr gegeben, wie die FNP berichtet. CDU und Grüne mussten dagegen leichte Rückgänge vermelden.
Zu weit in die Vergangenheit darf man bei den Sozialdemokraten allerdings nicht schauen. Vor zehn Jahren hatte die SPD nämlich noch weit über 4000 Mitglieder, in den 90er-Jahren über 6000. "Ich finde gerade in diesen Zeiten muss man ein Zeichen setzen", meint Oskar Mahler. Aufgewachsen sei er am Rande von Frankfurt, "meine Mutter war immer in der SPD". Mit 17 habe er sich aufgemacht in die weite Welt, Paris, London, San Francisco – bis er im Alter von 54 vor zehn Jahren im Bahnhofsviertel ankam. "Ich wollte mich verorten – hier fühle ich mich zuhause", sagt er. "Frankfurts Image ist stark geprägt vom Image dieses kleinen Fleckchens." Das gelte es zu pflegen, zu gestalten und zu verbessern. Nun, da er den Vorsitz des Gewerbevereins niedergelegt habe, sei er frei, auch Partei zu ergreifen. "Die SPD hat sich mir gegenüber offen gezeigt."
20. Dezember 2016, 10.30 Uhr
Nils Bremer
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