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Offener Brief an Bouffier und Lorz
Stadtelternbeirat fordert Perspektiven
In einem offenen Brief an Ministerpräsident Volker Bouffier und Kultusminister Alexander Lorz haben Frankfurter Eltern Kritik an der Öffnungs-Strategie für hessische Schulen geübt. Neben mehr Planbarkeit fordern sie auch eine Lockerung der Abstandsregeln.
Frankfurter Eltern wollen eine verbindliche Perspektive für sich und ihre Kinder. In einem Offenen Brief an Ministerpräsident Volker Bouffier und Kultusminister Alexander Lorz (beide CDU) fordert der Stadtelternbeirat (StEB) einen Perspektivplan für den Weg zu mehr Normalität an Hessens Schulen. „Nach elf Monaten Ausnahmezustand braucht es wieder mehr Planbarkeit und Transparenz“, so die Vorsitzende des StEB, Julia Frank.
Mehr Planbarkeit und Verlässlichkeit
Mit dem Perspektivplan fordert der StEB keine konkreten Daten, allerdings könne das Land Eckwerte wie Inzidenzen, den R-Wert oder die Auslastung der Krankenhausbetten definieren, ab denen die nächsten Schritte umgesetzt würden. Auch, wenn es zu begrüßen gewesen sei, dass die Rückkehr der Jahrgänge 1 bis 6 ab dem 22. Februar frühzeitig angekündigt wurde, bräuchten Familien und Schulen auch in Zukunft Planbarkeit und Verlässlichkeit. „Zudem käme damit auch mehr Transparenz in Ihre Entscheidungsfindung, ein nicht zu unterschätzender Aspekt der Demokratie“, schreibt der StEB an Bouffier und Lorz.
Auch den Mindestabstand von 1,50 Meter kritisiert der Stadtelternbeirat in seinem Brief. Viele Schulen hätten für den vom Land vorgesehenen Wechselunterricht mit halbierten Klassen geplant. Weil viele Schulen aber zu kleine Klassenräume hätten, könne man dort auch mit der halben Klassengröße den Mindestabstand nicht einhalten. Die Folge sei eine Drittelung der Klassen. Dadurch rechne man vielerorts mit weniger Unterricht, weil beispielsweise einige Nebenfächer ausfallen müssten. Außerdem würden Schüler:innen aus gedrittelten Klassen gegenüber denen aus halben Klassen benachteiligt, da bei einer solchen Drittelung im Wechselunterricht weniger Unterricht pro Schüler oder Schülerin stattfinden könne. Und auch die Betreuung der Kinder, die nicht in der Schule sind, sei auf diese Weise schwieriger zu stemmen.
Wechselunterricht nicht an „ein paar Zentimetern" scheitern lassen
Nachdem vonseiten des Landes nun eine Maskenpflicht für alle Jahrgänge eingeführt wurde, hofft der Stadtelternbeirat daher auf eine Lockerung der Mindestabstands-Regelung. „Warum ermöglicht man den Schulen unter diesen Voraussetzungen nicht eine pragmatische Handhabung des Wechselmodells, wenn alle anderen Hygieneregeln erfüllt werden? Abstand halten ist wichtig und sollte in jedem Fall beibehalten werden, aber es sollte nicht an ein paar Zentimetern Abstand im Klassenraum scheitern, um eine Halbierung der Klassen zu ermöglichen“, so der StEB. Sollte es unter den Schüler:innen nachweislich zu einer Infektion mit dem Coronavirus kommen, wünschten sich die Eltern außerdem, dass nach fünf Tagen die gesamte Klasse getestet werden könne. „Das würde alle Beteiligten beruhigen und ein schnelles Eindämmen eines Infektionsgeschehens ermöglichen“, so der StEB.
Vergangene Woche hatte das Corona-Kabinett beraten, wie die neuen Beschlüsse der Bund-Länder-Konferenz an den hessischen Schulen und Kitas umgesetzt werden sollen und sich auf eine schrittweise Öffnung geeinigt. Demnach sollen die Klassen 1 bis 6 ab dem 22. Februar im Wechselunterricht beschult werden. Auch eine Notbetreuung soll es dann geben. Neu war der Beschluss über die Rückkehr der Klassenstufe Q2 in den Präsenzunterricht, der auch in den Abschlussklassen weitergeführt werden soll. Für alle weiteren Jahrgänge ab Klasse 7 gilt weiterhin Distanzunterricht.
Neben den Plänen zur Rückkehr der einzelnen Klassen hat das Kabinett auch eine Maskenpflicht beschlossen, die nun bereits ab Klasse 1 gelten soll. Dabei sprach das Kabinett eine Empfehlung zum Tragen medizinischer Masken aus. Vonseiten des StEB hätte man sich in diesem Zusammenhang aber eher eine feste Vorgabe gewünscht. Auf eine Anfrage an Ministerpräsident Bouffier und das Kultusministerium zu diesem und den weiteren Kritikpunkten des StEB gab es bis zum Redaktionsschluss keine Rückmeldung.
Mehr Planbarkeit und Verlässlichkeit
Mit dem Perspektivplan fordert der StEB keine konkreten Daten, allerdings könne das Land Eckwerte wie Inzidenzen, den R-Wert oder die Auslastung der Krankenhausbetten definieren, ab denen die nächsten Schritte umgesetzt würden. Auch, wenn es zu begrüßen gewesen sei, dass die Rückkehr der Jahrgänge 1 bis 6 ab dem 22. Februar frühzeitig angekündigt wurde, bräuchten Familien und Schulen auch in Zukunft Planbarkeit und Verlässlichkeit. „Zudem käme damit auch mehr Transparenz in Ihre Entscheidungsfindung, ein nicht zu unterschätzender Aspekt der Demokratie“, schreibt der StEB an Bouffier und Lorz.
Auch den Mindestabstand von 1,50 Meter kritisiert der Stadtelternbeirat in seinem Brief. Viele Schulen hätten für den vom Land vorgesehenen Wechselunterricht mit halbierten Klassen geplant. Weil viele Schulen aber zu kleine Klassenräume hätten, könne man dort auch mit der halben Klassengröße den Mindestabstand nicht einhalten. Die Folge sei eine Drittelung der Klassen. Dadurch rechne man vielerorts mit weniger Unterricht, weil beispielsweise einige Nebenfächer ausfallen müssten. Außerdem würden Schüler:innen aus gedrittelten Klassen gegenüber denen aus halben Klassen benachteiligt, da bei einer solchen Drittelung im Wechselunterricht weniger Unterricht pro Schüler oder Schülerin stattfinden könne. Und auch die Betreuung der Kinder, die nicht in der Schule sind, sei auf diese Weise schwieriger zu stemmen.
Wechselunterricht nicht an „ein paar Zentimetern" scheitern lassen
Nachdem vonseiten des Landes nun eine Maskenpflicht für alle Jahrgänge eingeführt wurde, hofft der Stadtelternbeirat daher auf eine Lockerung der Mindestabstands-Regelung. „Warum ermöglicht man den Schulen unter diesen Voraussetzungen nicht eine pragmatische Handhabung des Wechselmodells, wenn alle anderen Hygieneregeln erfüllt werden? Abstand halten ist wichtig und sollte in jedem Fall beibehalten werden, aber es sollte nicht an ein paar Zentimetern Abstand im Klassenraum scheitern, um eine Halbierung der Klassen zu ermöglichen“, so der StEB. Sollte es unter den Schüler:innen nachweislich zu einer Infektion mit dem Coronavirus kommen, wünschten sich die Eltern außerdem, dass nach fünf Tagen die gesamte Klasse getestet werden könne. „Das würde alle Beteiligten beruhigen und ein schnelles Eindämmen eines Infektionsgeschehens ermöglichen“, so der StEB.
Vergangene Woche hatte das Corona-Kabinett beraten, wie die neuen Beschlüsse der Bund-Länder-Konferenz an den hessischen Schulen und Kitas umgesetzt werden sollen und sich auf eine schrittweise Öffnung geeinigt. Demnach sollen die Klassen 1 bis 6 ab dem 22. Februar im Wechselunterricht beschult werden. Auch eine Notbetreuung soll es dann geben. Neu war der Beschluss über die Rückkehr der Klassenstufe Q2 in den Präsenzunterricht, der auch in den Abschlussklassen weitergeführt werden soll. Für alle weiteren Jahrgänge ab Klasse 7 gilt weiterhin Distanzunterricht.
Neben den Plänen zur Rückkehr der einzelnen Klassen hat das Kabinett auch eine Maskenpflicht beschlossen, die nun bereits ab Klasse 1 gelten soll. Dabei sprach das Kabinett eine Empfehlung zum Tragen medizinischer Masken aus. Vonseiten des StEB hätte man sich in diesem Zusammenhang aber eher eine feste Vorgabe gewünscht. Auf eine Anfrage an Ministerpräsident Bouffier und das Kultusministerium zu diesem und den weiteren Kritikpunkten des StEB gab es bis zum Redaktionsschluss keine Rückmeldung.
17. Februar 2021, 12.51 Uhr
loe
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23. November 2024
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