Ein neuer Zwischenfall erhärtet laut dem Magazin Spiegel den Verdacht, dass es bei der Lufthansa mitunter Probleme bei der Erstellung von Ladeplänen sowie Gewichts- oder Stabilitätsvorgaben für die Piloten gibt. Ohne die korrekte Berechnung der Passagier-, Gepäckund Kerosinzuladung kann ein Flugzeug nicht sicher starten und landen. Am 3. Juli dieses Jahres hatte die Cockpit-Crew einer Lufthansa-Frühmaschine vom Typ A321 von Dublin nach Frankfurt aufgrund falscher Gewichts- und Balancevorgaben erhebliche Probleme, den Jet überhaupt in die Luft zu bringen. Wie sich später herausstellte, waren an Bord des Passagierjets über 80 Geschäftsleute mit jeweils zwei Gepäckstücken à 23 Kilogramm auf dem Weg in die nigerianische Handelsmetropole Lagos. Die Lufthansa-Ladeagenten in Dublin hatten für die Fluggäste jedoch im Schnitt pro Koffer lediglich den Standardwert von 14 Kilo angesetzt – viel zu wenig. Die Piloten benötigten zwei Versuche, um die Flugzeugnase nach oben zu ziehen und konnten ein Unglück noch rechtzeitig verhindern. Ein Lufthansa-Sprecher versichert, das Flugzeug habe sich "jederzeit innerhalb der operativen Parameter" befunden, daher sei der Vorfall auch nicht an das Luftfahrtbundesamt gemeldet worden.