Milchbauern in Hessen wollen sich dem unbefristeten Streik anschließen, den der Verband deutscher Milchbauern heute angekündigt hat. Sie fordern, dass der Milchpreis dauerhaft auf 43 Cent pro Liter festgelegt wird, mindestens möchten sie 40 Cent pro Liter. Nur so könnten sie die stetig steigenden Produktionskosten decken. Momentan zahlen die Molkereien gut 30 Cent pro Liter. Die geplante Erhöhung der EU-Milchproduktion könnte den Preis zusätzlich drücken. Unter solchen Umständen seien die Landwirte nicht in der Lage, ihre Erzeugungskosten zu decken. Damit sich das ändert, tritt ein Teil der Bauern in einen unbefristeten Lieferstreik - vom Deutschen Bauernverband ist jedoch zu hören, das deren Mitglieder sich größtenteils nicht am Streik beteiligen werden. Dort sind zwei Drittel der deutschen Milchbauern organisiert.
Gerade in Hessen rechnet Romuald Schaber, Chef des Bundesverbandes Deutscher Milchviehhalter (BDM) aber mit einer regen Beteiligung am Streik. Prominente Rückendeckung bekommen die Milchproduzenten von Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer (CSU), der „volle politische Unterstützung im Kampf um einen fairen Preis“ zusichert. Hessens Milchfreunde werden von dem Streik aber vorerst nichts zu spüren bekommen. Im Notfall wollen sich die großen Molkereien einfach mit Milch aus dem Ausland versorgen.
Text: Denise Freidank, Foto: Bund deutscher Milcherzeuger