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Leerstand in Sachsenhausen
Wie geht es weiter im Paradieshof?
Der Paradieshof in Alt-Sachsenhausen steht seit Jahren leer, das Gebäude verfällt zusehends. Der geplante Einzug der European School of Design scheint zu scheitern, im städtischen Planungsausschuss wurde am Montag über die Zukunft des Gebäudes verhandelt.
Seit mehr als zwölf Jahren steht der Paradieshof in Alt-Sachsenhausen leer. Das Gebäude ist im Besitz der Stadt, doch statt die Räumlichkeiten nutzbar zu machen, verfällt das Gebäude zusehends. Die Nutzungsfrage stand lange im Raum; die ursprünglichen Pläne, die eine Unterbringung von Michael Quasts „Fliegender Volksbühne“ vorsahen, scheiterten. Durch ein Auswahlverfahren der Stadt im Jahr 2016 sollte das Ganze schließlich ins Rollen kommen: Mit der European School of Design, die von Bockenheim nach Sachsenhausen ziehen sollte, wurde ein künftiger Nutzer für die Paradiesgasse 23 gefunden.
Doch bislang ist nichts geschehen, das Gebäude steht nach wie vor leer. Ein Zustand, den vor allem die Initiative Project Shelter kritisiert. „Die Räume standen so lange leer und hätten gut genutzt werden können – vor allem jetzt während der Corona-Zeit“, so eine Sprecherin der Initiative. Die Initiative plädiert dafür, das Gebäude als selbstverwaltetes migrantisches Zentrum nutzen zu können. Neben Schlafplätzen könnte es dort dann Begegnungs- und Gemeinschaftsräume sowie Beratungsangebote geben. Die Initiative hatte bereits 2016 das Gebäude vorübergehend besetzt, es kam jedoch schnell zu einer Räumung. Nachdem sie daraufhin das „Bistro“ in Bornheim auf der Berger Straße ein Jahr lang nutzen konnten, sind die Mitglieder seitdem auf der Suche nach geeigneten Räumlichkeiten – wie sie sie im Paradieshof vermuten. Laut Initiative habe man sich bereits im April in mehreren offenen Briefen an die Ortsbeiräte gewandt, am vergangenen Samstag unterstützten mehrere hundert Demonstrierende die Initiative bei einer Kundgebung im Rahmen der „Stadt für alle“-Aktion.
Zuspruch finden sie dabei durch die Fraktion die Linke im Römer. Diese hat beantragt, Project Shelter die Immobilie per Nutzungsvertrag selbstverwaltet zur Verfügung zu stellen. Die Kosten für die Sanierungsarbeiten solle die Stadt tragen. Der Antrag wurde nun am Montag im städtischen Planungsausschuss des Römers verhandelt, wo er jedoch auf wenig Zuspruch stieß.
Keine European School of Design
„Mit ein Entscheidungsgrund damals für die European School of Design war, dass die Schule ohne finanzielle Hilfe der Stadt auskommen wollte“, sagte Günter Murr, Sprecher von Planungsdezernent Jan Schneider (CDU) auf Anfrage des JOURNAL FRANKFURT. Inzwischen forderten die Verantwortlichen jedoch 3,5 Millionen Euro für die Sanierung der Liegenschaft – Fördermittel, die so nicht mehr von der Stadt zur Verfügung stünden. Seitens des Planungsdezernats sprach man sich nun für eine neue Ausschreibung der Liegenschaft aus, bei der man klare Rahmenbedingungen schaffen wolle. Dabei gelte es Interessenten zu finden, die den Paradieshof ohne städtische Fördermittel nutzen wollen. Dementsprechend könne sich auch Project Shelter dann bewerben.
Widerspruch kam auch seitens der Grünen, die bereits vorab in einer Pressemitteilung mitteilten, man halte an der Idee der European School of Design fest, mit deren Konzept der „lange erwünschte Turn Around“ zu erzielen sei. Ursula auf der Heide, Sachsenhäuser Stadtverordnete der Grünen im Römer sagte: „Bestrebungen zur Nutzung durch Projekt Shelter sind für uns deswegen ebenso verfehlt wie die von Vertreter*innen von CDU und SPD, kurz vor der Kommunalwahl im Paradieshof eine ‘Nullachtfünfzehn-Nutzung‘ mit Gastronomie und Wohnen über eine*n Investor*in zu realisieren“. Dementsprechend fordere man, den Vertrag mit der ESOD „unter Dach und Fach“ zu bringen.
Doch bislang ist nichts geschehen, das Gebäude steht nach wie vor leer. Ein Zustand, den vor allem die Initiative Project Shelter kritisiert. „Die Räume standen so lange leer und hätten gut genutzt werden können – vor allem jetzt während der Corona-Zeit“, so eine Sprecherin der Initiative. Die Initiative plädiert dafür, das Gebäude als selbstverwaltetes migrantisches Zentrum nutzen zu können. Neben Schlafplätzen könnte es dort dann Begegnungs- und Gemeinschaftsräume sowie Beratungsangebote geben. Die Initiative hatte bereits 2016 das Gebäude vorübergehend besetzt, es kam jedoch schnell zu einer Räumung. Nachdem sie daraufhin das „Bistro“ in Bornheim auf der Berger Straße ein Jahr lang nutzen konnten, sind die Mitglieder seitdem auf der Suche nach geeigneten Räumlichkeiten – wie sie sie im Paradieshof vermuten. Laut Initiative habe man sich bereits im April in mehreren offenen Briefen an die Ortsbeiräte gewandt, am vergangenen Samstag unterstützten mehrere hundert Demonstrierende die Initiative bei einer Kundgebung im Rahmen der „Stadt für alle“-Aktion.
Zuspruch finden sie dabei durch die Fraktion die Linke im Römer. Diese hat beantragt, Project Shelter die Immobilie per Nutzungsvertrag selbstverwaltet zur Verfügung zu stellen. Die Kosten für die Sanierungsarbeiten solle die Stadt tragen. Der Antrag wurde nun am Montag im städtischen Planungsausschuss des Römers verhandelt, wo er jedoch auf wenig Zuspruch stieß.
Keine European School of Design
„Mit ein Entscheidungsgrund damals für die European School of Design war, dass die Schule ohne finanzielle Hilfe der Stadt auskommen wollte“, sagte Günter Murr, Sprecher von Planungsdezernent Jan Schneider (CDU) auf Anfrage des JOURNAL FRANKFURT. Inzwischen forderten die Verantwortlichen jedoch 3,5 Millionen Euro für die Sanierung der Liegenschaft – Fördermittel, die so nicht mehr von der Stadt zur Verfügung stünden. Seitens des Planungsdezernats sprach man sich nun für eine neue Ausschreibung der Liegenschaft aus, bei der man klare Rahmenbedingungen schaffen wolle. Dabei gelte es Interessenten zu finden, die den Paradieshof ohne städtische Fördermittel nutzen wollen. Dementsprechend könne sich auch Project Shelter dann bewerben.
Widerspruch kam auch seitens der Grünen, die bereits vorab in einer Pressemitteilung mitteilten, man halte an der Idee der European School of Design fest, mit deren Konzept der „lange erwünschte Turn Around“ zu erzielen sei. Ursula auf der Heide, Sachsenhäuser Stadtverordnete der Grünen im Römer sagte: „Bestrebungen zur Nutzung durch Projekt Shelter sind für uns deswegen ebenso verfehlt wie die von Vertreter*innen von CDU und SPD, kurz vor der Kommunalwahl im Paradieshof eine ‘Nullachtfünfzehn-Nutzung‘ mit Gastronomie und Wohnen über eine*n Investor*in zu realisieren“. Dementsprechend fordere man, den Vertrag mit der ESOD „unter Dach und Fach“ zu bringen.
23. Juni 2020, 11.39 Uhr
Sina Eichhorn
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