Macht Fluglärm kränker als bisher vermutet? Das legt eine aktuelle Studie nahe. Vor dem Hintergrund des Ausbaus am Frankfurter Flughafen fordert die Opposition im Landtag weitere Untersuchungen. Die Landesregierung lehnte das ab. Bereits beim Planfeststellungsbeschluss für die neue Landebahn sei „eine Vielzahl von Gutachten zu Fragen der Lärmmedizin“ berücksichtigt worden, sagte Verkehrsminister Dieter Posch. Wenn jetzt gefordert werde, eine einzelne neue Studie aufzugreifen, bevor sich die wissenschaftliche Welt mit ihr auseinandergesetzt habe, so wäre dies eine „unbegründete Hektik“, erklärte der Minister. Die neue Diskussion um die Auswirkungen von Flüglärm hatte sich an einer Studie des Bremer Mediziners Eberhard Greiser entzündet, der im Umfeld des Flughafens Köln/Bonn insbesondere als Folge von nächtlichem Fluglärm eine starke Zunahme von Herz- und Kreislauferkrankungen festgestellt hatte. Die Opposition verlangt eine ähnliche Studie für den Frankfurter Flughafen. CDU und FDP lehnen sowohl eine erneute Lärmstudie als auch eine Anhörung von Experten ab. Die SPD beurteilt dies als ignorant. Die Anwohner hätten Anspruch auf eine ehrliche Aufklärung darüber, welchen gesundheitlichen Belastungen sie ausgesetzt seien. Die Kosten eines Gutachtens werden auf eine halbe Millionen Euro. Die CDU hielt SPD, Grünen und Linkspartei vor, sie wollten mit der Angst vor Gesundheitsschäden Politik machen. Zudem sei der hessische Landtag für das Thema gar nicht zuständig, das sei Sache des Bundestags.