Künstliche Intelligenz für die Stadtverwaltung

Roboter in der Stadtbücherei

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Die Stadtverwaltung hat zwei neue Mitarbeitende: In der Stadtbücherei in der Hasengasse kommen ab sofort die beiden Roboter Nao und Dobot zum Einsatz. Sie sollen Besucherinnen und Besucher das Thema künstliche Intelligenz näherbringen.

ffm/Helen Schindler /

Am Montag haben Integrations- und Bildungsdezernentin Sylvia Weber (SPD) und IT-Dezernent Jan Schneider (CDU) in der Stadtbücherei die ersten Roboter in der Stadtverwaltung präsentiert. Bei Nao handelt es sich um einen humanoiden Roboter – also einem der menschlichen Gestalt nachempfundenen Roboter. Er kann sprechen und gestikulieren – so lässt er sicher einige Herzen höherschlagen, wenn er mit grazilem Hüftschwung und lebhafter Gestik davon erzählt, dass er noch viel lernen muss. Nao ist übrigens der Name, den ihm der Hersteller gegeben hat – einen richtigen Namen bekommt er von den Besucherinnen und Besuchern. Diese konnten zwischen Franka, Ada, Humaro, Sheldon und Johnny abstimmen. Dobot wiederum ist ein didaktischer Roboterarm. Er ist zu Lernzwecken, zur Weiterbildung und zum Experimentieren vorgesehen. Mit ihm können Programmierung und Automatisierung erprobt werden.

Dobot und Nao werden in der Stadtbücherei nicht als klassische Assistenten oder Arbeitsroboter eingesetzt. Vielmehr sollen sie Interessierte dazu einladen, die Maschinen und ihre Funktionsweise kennenzulernen. „Das Verständnis darüber, wie Roboter funktionieren, wird immer wichtiger. Eine Stadtbücherei, zu der jede Bürgerin und jeder Bürger Zugang hat, ist deshalb der ideale Ort, um einen ersten Kontakt mit dem Thema Robotics herzustellen“, findet Weber. Die im Dezernat von Stadtrat Schneider angesiedelte Stabsstelle Digitalisierung hat zur Anschaffung der beiden Roboter einen Betrag in Höhe von 30 000 Euro beigesteuert. „Wir unterstützen dieses Projekt, da wir die Frankfurterinnen und Frankfurter an die neue und innovative Technologie heranführen und für die Entwicklung solcher Systeme begeistern wollen“, sagte Schneider.




Foto © Stadt Frankfurt/Benjamin Esche

Weitere Einsatzmöglichkeiten in der Stadtverwaltung?

In Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Frankfurt starten im Herbst Programmierkurse, in denen Nao weiterprogrammiert werden soll. Ab 2020 sollen pädagogische Programme folgen, zudem soll es Roboter für die jüngere Zielgruppe geben. Bildungsdezernentin Weber begrüßt den Impuls: „Das ist Bildung mit allen Sinnen und ein wichtiger Beitrag zur Förderung einer nachhaltigen Wissensgesellschaft.“

„Ganz pragmatisch werden wir beobachten, wie sich die Roboter in der Praxis bewähren und wo sich sinnvolle Einsatzmöglichkeiten innerhalb der Stadtverwaltung ergeben können“, sagte Schneider. Das Spektrum denkbarer Einsatzszenarien sei breit. Es reiche zum Beispiel von der Unterstützung bei gärtnerischen Tätigkeiten bis zur Übernahme von Lotsenfunktionen in Ämtern mit Publikumsverkehr.

>> Zum Start des Robotics-Projekts bietet die Stadtbücherei in der Hasengasse 4 vom 13. bis 17. August eine Aktionswoche rund um das Thema an. Neben Vorträgen, Lesungen und Kinderprogramm, können Interessierte die beiden Roboter kennenlernen.




Foto © Stadtbücherei Frankfurt

Helen Schindler
Helen Schindler
Jahrgang 1993, Studium der Politikwissenschaft an der Goethe-Universität, seit 2017 beim Journal Frankfurt
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