Im Gegensatz zur Landtagswahl im Januar, aus der Roland Koch ohne Parlamentsmehrheit lediglich als geschäftsführender Ministerpräsident hervorging, fiel das Votum für ihn als Parteivorsitzender beim heutigen 100. CDU-Landesparteitag in Offenbach klarer aus. Mit 306 von 321 (95,3 Prozent) gültigen Stimmen wurde Koch im Amt bestätigt. 2006 war sein Ergebnis mit 97,8 Prozent etwas besser ausgefallen. Hessens Innenminister Volker Bouffier und Bundesverteidigungsminister Franz-Josef Jung wurden als stellvertretende Vorsitzende bestätigt. Neu im dreiköpfigen Vizegremium ist Sozial- und Wissenschaftsministerin Silke Lautenschläger. Sie ersetzt Ex-Kultusministerin Karin Wolff.
In seiner Rede hatte der 50-Jährige seine bittere Niederlage bei den Landtagswahlen eingestanden. Seine Politik in den Bereichen Schule, Hochschule und bei den Gehältern der Landesbediensteten habe zu den 12 Prozent Verlusten geführt, sagte er.
Nachdem sich Koch in den Wochen nach der Wahl verstärkt um die Grünen als Bündnispartner einer Jamaika-Koalition bemüht hatte, warnte er heute erstmals wieder vor einem Linksblock aus SPD, Grünen und Linkspartei. Eine Regierung mit FDP und Grünen schloss er jedoch nicht aus.