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Foto: Hier lässt sich über die Aussicht durchaus streiten © red
Foto: Hier lässt sich über die Aussicht durchaus streiten © red

Keine Ruhe im Nordend

Dauerbaustelle in der Glauburgstraße

Schutt, Absperrungen, Baustellenfahrzeuge und der Lärm von Presslufthammern sind seit 19 Monaten Alltag in der Glauburgstraße in Frankfurt. Ein Teil der Baustelle ist gewichen, doch die Arbeiten sollen bis Dezember andauern.
Im Frankfurter Nordend hat sich die Baustelle in der Glauburgstraße zu einem Langzeitprojekt entwickelt. Seit bereits 19 Monaten dauert der Aufriss und die Modernisierung der etwa 150 Jahre alten Kanalrohre unterhalb der Straße. Alltag sind die Belästigungen durch Lärm von Presslufthammer und Baggern. Absperrungen und Staub bestimmen das Bild in der Straße. Das Viertel kommt somit seit anderthalb Jahren kaum zur Ruhe. Anwohner sind genervt und Ladenbetreiber verzweifelt, denn die Kundschaft bleibt mitunter aus und auch der Umsatz leidet folglich.

Vor zwei Tagen schien sich die Situation, wenn auch nur geringfügig, zu verbessern. Waren zuvor noch alle Straßen gesperrt, hat sich die Baustelle nun verlagert. Die Zufahrt von der unteren und oberen Humboldtstraße ist nun wieder möglich. Die Zufahrt auf die Glauburgstraße vonseiten der Eckenheimer Landstraße ebenfalls, diese wird allerdings einspurig in Richtung Oeder Weg. Bis Dezember sollen die Bauarbeiten laut mehreren Ladenbesitzern offiziell abgeschlossen sein.

Baustelle auf der Glauburgstraße: Ein Lichtblick zwischen Presslufthammern und Dixi-Klos

„Es ist besser geworden, vorher war es einfach unfassbar laut“, erklärt Sarah Ludwiczak vom Café „Fräulein Fleur“ und kann sechs Wochen nach ihrer Eröffnung nun durchatmen. Die Situation direkt vor ihrem Laden scheint sich langsam zu beruhigen. Die Baustelle ist weitergezogen, der Schwerpunkt hat sich somit verlagert, aber belastet weiterhin das Geschäft von Ladenbesitzern wenige Meter entfernt. Parallel dazu sorgen auch die Bauarbeiten an einem Haus in der Straße nicht für Entspannung.

Weiterhin betroffen ist Shima Baktiari von der „Espressobar“. Sie übernahm vor sechs Monaten den Laden von ihrer Schwester und beklagt, im Sommer saß kein Gast draußen vor ihrem Café. „Es gab Tage, da kam niemand. Es war einfach zu laut. Niemand möchte in einer Baustelle sitzen.“, erklärt die Betreiberin. Mehrfach musste aufgrund von Rohrbrüchen das Wasser in der Straße abgestellt werden, Tage an denen ihr Betrieb vollständig geschlossen blieb. Auch sie meint, es wäre besser geworden, aber in Ordnung ist die Situation noch lange nicht.

Manch ein Ladenbesitzer könnte sich Schadensersatz wegen der Dauerbaustelle vorstellen

Achim Andersch vom „Reformhaus Andersch“ betont: „An den Enden von allen vier Zufahrtsstraßen stand Durchfahrt verboten“. Wer im Viertel wohnt, sei zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs, wer sonst mit dem Auto kam, habe zunehmend auf Einkäufe in der Glauburgstraße verzichtet. Lieferanten mussten wöchentlich über die neue Verkehrssituation informiert werden, um Anlieferungen möglich zu machen. Auch Verletzte habe es gegeben, weil sich monatelang Fußgänger und Fahrradfahrer einen Weg teilen mussten. Die Kommunikation mit der Stadt wäre zu Beginn schwierig gewesen, wäre aber durch entsprechende Ansprechpartner besser geworden.

Ein weiterer Ladenbesitzer, der anonym bleiben möchte, fordert, es sollte sogar Schadensersatzzahlungen geben. Er führt die lange Bauzeit auf zu wenig Mitarbeiter zurück und zeigt auf die Baustelle. An manchen Tagen wäre nur ein Vorarbeiter und ein Mitarbeiter für die ganze Baustelle zuständig gewesen. Er klagt mit Blick auf die vergangenen Monate: „Die Umsätze sind kaputt. Von oben kam man nicht rein, von unten auch nicht“. Auch er hofft, dass sich die Situation verbessert und die Glauburgstraße wieder zur Normalität zurückkehrt und ihren alten Charme zurückbekommt.
 
12. Oktober 2023, 08.57 Uhr
Till Taubmann
 
Till Christian Taubmann
Jahrgang 1997, Studium in Kommunikationsdesign an der Hochschule Mainz, Arbeit als freier Illustrator, seit Januar 2023 beim JOURNAL FRANKFURT. – Mehr von Till Christian Taubmann >>
 
 
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