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Junge Verlage nach Frankfurt!
Suhrkamp geht – na und? Langsam setzt sich im Gespräch über den angekündigten Umzug des Traditionsverlages ein gewisser Pragmatismus durch. Im Frankfurter Literaturhaus sollte Bilanz gezogen werden: Was verliert die Stadt? Wo liegen die Chancen? Und wer ist Schuld? Gleich sechs Diskutanten plus einem meinungsfreudigen Moderator saßen auf dem Podium – vielleicht ein wenig zuviel, um zu einem klaren Meinungsbild zu kommen. Doch das war vielleicht auch gar nicht das Ziel. Jeder leistet eben Trauerarbeit auf seine Weise.
Wobei es laut Moderator Martin Lüdke bislang bei einer Absichtserklärung zum Umzug geblieben ist. Juristisch abgesichert sei nämlich noch nichts. Die Schriftstellerin Eva Demski sprach von einer kollektiven Verbitterung, die mit dem Abschied von der eigenen Jugend zu tun habe; Büchnerppreisträger Wilhelm Genazino warnte vor einer Totenstarre, die Suhrkamp befallen könnte; Andreas Maier fand Berlin „literaturverhindernd“, der Umzug aber ist ihm egal; FR-Feuilletonchef Arno Widmann gratulierte Suhrkamp zu seinem mutigen Schnitt, und FAZ-Redakteur Hubert Spiegel malte das Worst-Case-Szenario aus: Einen Verlag im juristischen Schwebezustand mit einer demoralisierten Belegschaft. Dass das nicht unwahrscheinlich ist, bewies die heftige Intervention von Suhrkamp-Betriebsrat Wolfgang Schneider („Wir wollen nicht nach Berlin!“).
Schließlich der Kulturdezernent: Felix Semmelroth skizzierte den Verhandlungsablauf mit der Suhrkamp-Geschäftsführung. Schnell wurde klar, dass Frankfurt nie eine echte Chance hatte im Standortpoker. Ein Ergebnis zeitigte der Abend dann aber doch: Semmelroth versprach, im demnächst frei werdenden Buchhändlerhaus am Großen Hirschgraben (das zunächst Suhrkamp als Sitz angeboten worden war) ein Haus der jungen Verlage zu installieren. Wir warten gespannt.
Wobei es laut Moderator Martin Lüdke bislang bei einer Absichtserklärung zum Umzug geblieben ist. Juristisch abgesichert sei nämlich noch nichts. Die Schriftstellerin Eva Demski sprach von einer kollektiven Verbitterung, die mit dem Abschied von der eigenen Jugend zu tun habe; Büchnerppreisträger Wilhelm Genazino warnte vor einer Totenstarre, die Suhrkamp befallen könnte; Andreas Maier fand Berlin „literaturverhindernd“, der Umzug aber ist ihm egal; FR-Feuilletonchef Arno Widmann gratulierte Suhrkamp zu seinem mutigen Schnitt, und FAZ-Redakteur Hubert Spiegel malte das Worst-Case-Szenario aus: Einen Verlag im juristischen Schwebezustand mit einer demoralisierten Belegschaft. Dass das nicht unwahrscheinlich ist, bewies die heftige Intervention von Suhrkamp-Betriebsrat Wolfgang Schneider („Wir wollen nicht nach Berlin!“).
Schließlich der Kulturdezernent: Felix Semmelroth skizzierte den Verhandlungsablauf mit der Suhrkamp-Geschäftsführung. Schnell wurde klar, dass Frankfurt nie eine echte Chance hatte im Standortpoker. Ein Ergebnis zeitigte der Abend dann aber doch: Semmelroth versprach, im demnächst frei werdenden Buchhändlerhaus am Großen Hirschgraben (das zunächst Suhrkamp als Sitz angeboten worden war) ein Haus der jungen Verlage zu installieren. Wir warten gespannt.
16. Februar 2009, 10.56 Uhr
christoph schröder
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