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Jahresbilanz der Wirtschaftsförderung
Mehr als 100 000 Beschäftigte in Frankfurt in Kurzarbeit
Die Wirtschaftsförderung blickte am Dienstag auf ein „außergewöhnliches Jahr“ zurück. Während viele Unternehmen ihren Betrieb nahezu komplett stilllegen mussten, profitierte die Digitalindustrie von der Pandemie. Sorge bereiten weiterhin fehlende Gewerbeflächen.
Von einem „außergewöhnlichen Jahr“ und einer „Achterbahn der Gefühle“ sprach der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Frankfurt (Wifö), Oliver Schwebel, als er am Dienstag gemeinsam mit Wirtschaftsdezernent Markus Frank (CDU) die Bilanz für das Jahr 2020 vorstellte. Frankfurts Aushängeschilder – die Internationalität, der Verkehrsknotenpunkt und das große Messegeschäft – wurden vielen Unternehmen im vergangenen Jahr zum Verhängnis. Die Messe konnte kaum Veranstaltungen realisieren, der Flughafen wurde runtergefahren. Das bekamen auch die kleinen Unternehmen zu spüren: Mehr als 100 000 Beschäftigte gingen laut Wirtschaftsförderung im vergangenen Jahr in Kurzarbeit.
„Ab März war nichts mehr so, wie wir es gekannt haben“, sagte Dezernent Markus Frank am Dienstag. Man sei es gewohnt gewesen, von Jahr zu Jahr 10 000 bis 15 000 neue Arbeitsplätze in der Stadt zu verzeichnen; die knapp 400 000 Beschäftigten, die jeden Tag nach Frankfurt pendelten, seien auf einmal ausgeblieben. Das habe sich auch auf den Handel ausgewirkt, der aktuell „den krassesten Wandel, den es jemals gab“ durchmache.
Trotz der Krise habe es im vergangenen Jahr auch positive Entwicklungen gegeben, erklärte Wifö-Geschäftsführer Oliver Schwebel. So konnte sich die Finanzindustrie in Frankfurt, auch aufgrund des Brexits, gegen den bundesweiten Trend entwickeln. Insgesamt 61 Banken haben sich in der Stadt neu angesiedelt. Eine Gewinnerin der Pandemie sei außerdem die Digitalindustrie mit dem weltweit größten Internetknoten gewesen. Das lasse sich vor allem auf die Nutzung von Streaming-Angeboten, aber auch auf das verstärkte Arbeiten im Homeoffice zurückführen, so Schwebel. Mit der Fashion Week habe es auch im Messebereich einen „Ruck“ gegeben. „Wir hoffen alle, dass wir im Januar dann ein vollständiges Format haben und noch mehr davon in der Stadt sehen“, sagte Schwebel.
Sorge bereitet Wifö und Stadt noch immer der Mangel an Gewerbeflächen im Stadtgebiet. Aktuell fehlten etwa 200 Hektar an Flächen, erklärte Ansgar Roese, der bei der Wifö unter anderem für die Stadtentwicklung und Standortpolitik verantwortlich ist. Viele Unternehmen seien gewachsen und suchten neue Flächen, die sie aber in Frankfurt nicht finden würden. „Der Wegzug von Samson war kein Warnschuss, das war schon ein Einschlag bei der Flächenproblematik“, so Roese. Um auch kleine und mittelständische Unternehmen in Frankfurt zu halten, planen Wifö und Stadt nun innenstadtnah sogenannte „Handwerkerhöfe“ – speziell geeignete Gebäude, in denen auf mehreren Stockwerken Handwerksbetriebe unterkommen könnten. Für ein erstes solches Projekt sei man derzeit in Gesprächen um ein passendes Gelände in der Lindleystraße.
„Ab März war nichts mehr so, wie wir es gekannt haben“, sagte Dezernent Markus Frank am Dienstag. Man sei es gewohnt gewesen, von Jahr zu Jahr 10 000 bis 15 000 neue Arbeitsplätze in der Stadt zu verzeichnen; die knapp 400 000 Beschäftigten, die jeden Tag nach Frankfurt pendelten, seien auf einmal ausgeblieben. Das habe sich auch auf den Handel ausgewirkt, der aktuell „den krassesten Wandel, den es jemals gab“ durchmache.
Trotz der Krise habe es im vergangenen Jahr auch positive Entwicklungen gegeben, erklärte Wifö-Geschäftsführer Oliver Schwebel. So konnte sich die Finanzindustrie in Frankfurt, auch aufgrund des Brexits, gegen den bundesweiten Trend entwickeln. Insgesamt 61 Banken haben sich in der Stadt neu angesiedelt. Eine Gewinnerin der Pandemie sei außerdem die Digitalindustrie mit dem weltweit größten Internetknoten gewesen. Das lasse sich vor allem auf die Nutzung von Streaming-Angeboten, aber auch auf das verstärkte Arbeiten im Homeoffice zurückführen, so Schwebel. Mit der Fashion Week habe es auch im Messebereich einen „Ruck“ gegeben. „Wir hoffen alle, dass wir im Januar dann ein vollständiges Format haben und noch mehr davon in der Stadt sehen“, sagte Schwebel.
Sorge bereitet Wifö und Stadt noch immer der Mangel an Gewerbeflächen im Stadtgebiet. Aktuell fehlten etwa 200 Hektar an Flächen, erklärte Ansgar Roese, der bei der Wifö unter anderem für die Stadtentwicklung und Standortpolitik verantwortlich ist. Viele Unternehmen seien gewachsen und suchten neue Flächen, die sie aber in Frankfurt nicht finden würden. „Der Wegzug von Samson war kein Warnschuss, das war schon ein Einschlag bei der Flächenproblematik“, so Roese. Um auch kleine und mittelständische Unternehmen in Frankfurt zu halten, planen Wifö und Stadt nun innenstadtnah sogenannte „Handwerkerhöfe“ – speziell geeignete Gebäude, in denen auf mehreren Stockwerken Handwerksbetriebe unterkommen könnten. Für ein erstes solches Projekt sei man derzeit in Gesprächen um ein passendes Gelände in der Lindleystraße.
14. Juli 2021, 11.58 Uhr
Laura Oehl
Laura Oehl
Jahrgang 1994, Studium der Musikwissenschaft an der Goethe-Universität Frankfurt, Journalismus-Master an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, seit Dezember 2020 beim JOURNAL FRANKFURT. Mehr von Laura
Oehl >>
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